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Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):214

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CCXIII verso:

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Das sechst alter
Linea der bebst // Vrbanus der vierd

VRbanus der vierd auß gallia puertig ein patriarch zu iherusalem wardt nach alexandro zu babst erkorn. vnd wiewol er auß niderm demueetigem geschlecht geporn wz so was er doch ein fuertreffenlicher außpuendiger wolberedter man. Als er eins mals schmahred hoeret auff mainung das er von eim schlechten vnedeln vater geporn wer. do saget er die antwurt. Nit die leiplich gepurt sunder ein tugentlichs leben vnd loblich that machen den man edel. Diser babst hat das hohzeitlich fest vnßers herren fronleichnams auffgesetzt vnd dar zu großen ablass verlihen. Diser Vrbanus name ime fuer das er der kirchen groeßern reichtumb zutragen woelt vnnd demselben nach so ließ er die mit dem creuetzgezaichenten faren vnnd vermanet graff Karln von franckreich koenig Ludwigs oeheim vnd tochterman sich der sachen des schirms der kirchen anzenemen. dar zu erpote sich karl dem babst vnd koenig zegefallen gar willig. Als aber ime verkuendet wardt das diser babst tod wer. do maynet man es wuerd sein fuernemen nit fuergang gewinnen. den der babst starb zu perus in dem virden iar seins babstthumbs vnd wardt in der bischoflichen kirchen daselbst begraben. vnd der babstlich stuol feyret deßmals fuenff monat. Diser Vrbanus wz den petel oerden mit fuerdernus gunst vnd freyheiten fast genaygt. beystendig vnnd ersprießlich.

Clemens der vierd

CLemens der vierdt dauor Gwido fulcodii genant. von Narbona wardt von seiner heilligkeit vnd lere wegen billich zu babst erkorn. Er was der fuernemst vnd foerderst rechtgelert man in allem franckreich. vnd der treffenlichst ratgeb an dem koenigclichen hof daselbst. Er het auch weib vnd kinder. aber nach absterben seins weibs wardt er erstlich ein podiensischer bischoff. darnach ein narbonenscher ertzbischoff. nachfolgend ein cardinal. vnd zu letst ein babst erwelet. dann babst Vrbanus sein vorfarn het inen als einen cardinal gross lobs ruoms vnd werltlicher hendel vnd sachen geuebten als einen babstlichen legaten außgeschickt die sachen der irrung zwischen koenig Heinrichen zu engelland vnd den grafen montisfortis zerichten vnd zeuertragen. In mitler zeit starb vrbanus vnd ward diser Clemens an sein stat babst erkorn also das er anhayms keren muoßt. vnd es was ein große notturftigkeit das diser babst in welsche land kome. aber er besorget sich vnderwegen vor Mamfredo dem entsetzten koenig Sicilie das er in eins petelmuenchs klaidern zu land zohe. also do er gein Perus kome do fueereten ine die cardinel gein viterbium. daselbst handlet er mitsambt den cardineln von den sachen durch den obgenanten Carolum anzenemen. aber vnlang darnach zohe Carolus mit schiffung vnd pflegnus seins babstlichen ambts also fuersichtigclich. beschaidenlich vnd loeblich gehalten das er der kirchen gueeter mer zu almuosen vnd goetlichen guoten wercken dann seinen freuenden vnd gesyppten gegeben hat. Vor vnd ee er babst wardt starb ime sein weib vnd ließe ime zwu toechter. derselben einer gabe er in ein closter. xxx. pfund. vnd der andern zu einem eemann iiic. turonensische pfund zu heyrat guot mit dem geding das sie nichtz weytter an ine fordern solten. So het er einen gesyppten freuend der het drey pfruend. denselben drunge er darzu das er nuor eine welche er woelt behalten vnd die andern zwu faren lassen solt. Als ine aber sein freuend baten ime ein groeßere pfruend zegeben do antwurtet er vnd sprach das er got dem herren vnd nit dem flaisch noch pluot lebet. Er starb darnach zu viterbio seligclich vnd feyret der stuol auß zwittracht der cardinel zway iar.

Bernhardus ein doctor

BErnhardus compestellanus ein hoherfarner briester vnd lerer beder rechten des obgenanten babsts Innocentii diener vnnd capellan wardt auß desselben babsts ebenpild vnd fleiß also bewegt dz er ettwieuil schoener schrift in den rechten vnd anderm gemacht vnd hinder ime gelaßen hat[.]

NAch der gepurt cristi tawsent zwayhundert.lxiii. iar erschine ein mercklicher großer comet. vber drey monat vom auffgang bis in das mittel des hymels steygende vnd sein straymen gein dem nydergang streckende. vnd in der nacht darinn Vrbanus starb hoeret diser comet auff zescheynen.

CCXIIII recto:

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der werlt
Blat CCXIIII
Linea der kaiser // Alphonsus
Richardus

DEs roemischen reichs churfuersten warden nach absterben kaiser Friderichs vnd Cunrats seins suns nach der gepurt cristi tawsent.ijc.lvi.[1] iar in der wale eins roemischen koenigs also zwittrechtig das sie zwen koenig. Nemlich Alphonsum den koenig castelle vnd Richardum grafen zu Cornubia. oder Comarchum de koenigs zu engelland bruder. aber ir keiner wardt bestettigt. also das das roemisch kaiserthumb abermals ettliche iar on ein hawbt blib bis an die zeit babsts Gregorii des zehenden vnd koenigs Rudoffen.

DEr geschihtbeschreiber Ptolomeus lucensis setzt von Carolo gar klerlich das derselb Karolus mitsambt Beatrice seiner gemahel durch ettlich cardinel von babst Clemente darzu gesendt in sannt Johanßen kirchen zu rom mit den koenigclichen kronen iherusalem vnd sicilie bekroenet worden seyen. So ist auch wissentlich das diser carolus vor annemung derselben kron zugesagt. sich verpflicht vnd verschriben hab zu pension der lehenschaft. vnd zu veriehung vnd bekenntnus der vndertanigkeit der roemischen kirchen ierlich. xlviiim. guldein[2] zeraichen. In denselben verpuentnuossen sey auch beschloßen. das einichen nachkomen die pflegnus des roemischen kaiserthumbs. ob ime auch solchs von den churfuersten befolhen wer anzenemen gezymmen sol. vnd solcher beschluoß geschahe auß betrachtung vnd angedechtnus der vergangnen kaiser Friderichs des ersten vnd ander zeit. vnd auch der deßmals gegenwuertigen auffruor vnd zwilewftigkeit. dann Alphonsus wolt das roemisch kaiserthumb dar zu er in der zwittracht erwelet was mit dem schwert vnd gabe annemen. So hetten die churfuersten in verachtung oder kleinschetzung des cornubischen grafen leichtlich in disen Carolum verwilligt. das wer denn alphonso verdrießlich gewest. vnd het villeicht welsche land mit heereßkraft vberzogen wo er sich vor Heinrichen vnd Friderichen seinen bruedern. dero er einen in franckreich vnd den andern in Affricam verschickt het nit het doerffen besorgen das sie ime villeicht in myttler zeit in das castellisch koenigreich fallen moechten.

EIn wunderperliche pilgrammschaft hat sich diser zeit nit allain in Welschem land sunder auch außerhalb vnder dem volck erhebt. So warden auch bey zweyntzigtawsent kindere auß teuefellischem gespenst mit dem creuetz bezaichnet vnd zohen schar weiß an mancherlay pforten des meers. vil warden von den meer rawbern gefangen vnd gar wenig komen widerumb anhayms.

Albertus der gross

ALbertus der gross genant auß schwaben land von der statt Lawgingen an der Thonaw gelegen puertig prediger ordens ist diser zeit zu parys ob menigclichem der beruembst. der namhaftigst loeblichst lerer der kirchen. ein schein vnd ziere teuetschs lands. vnd an heilligkeit des lebens vnd der lere also gross gewest das nymant vber ine noch ime zegleichen was. darumb wardt er der gross Albertus genant. Nach der gepurt cristi tawsent.iic.lxii. iar[3] wardt er bischoff zu Regenspurg gesetzt. aber von lieb wegen der lere ließe er das bistthumb vnd hat vil iar zu Coeln vnd zu Parys die heilligen schrift vnd die philozophey geleret. vnd vil schoener nuetzlicher scharpffer. subtiler vnd verstentlicher außlegung. nit allain der heilligen schrifft. sunder auch der buecher natuerlicher kunst vnd anders gar treffenlich begriffen. In sunderheit hat diser lerer gesetzt das ein schlechte betrachtung des leydens cristi nuetzer sey denn ein gantz iar zewasser vnd zeprot vasten. oder teglichen sich bis zu pluotuergiessung gaiseln etc. Von solcher großer frucht wegen das yederman mit leichter arbait moecht großen lon verdienen ist das buoch mit namen der Schatzbehalter zu Nuermberg gedruckt worden das einen leichten weg zu der ewigen seligkeit leret. Zu letst starb er zu Coeln im. lxxxvii. iar seins alters vnd wardt daselbst in des heilligen creuetz kirchen eerlich begraben. vnd hat (als man sagt) in seinem leben vnd nach seinem tod wunderzaichen geuebet.

Bonauentura cardinal

BOnauentura auß Tuscia puertig hat bey dem. xxii. iar seins alters das klaid sant Franciscen ordens angenomen. vnd kome auß lere vnd anweysung Alexanders von ales zu solcher volkomenheit schriftlicher wissenheit das er in dem sibenden iar seins eingangs als ein maister die andern in der heiligen schrifft leret. In dem. xiii. iar seins eingangs in disen orden wardt er ein general. vnd darnach ein cardinal. Zu sambt seiner großen heilligkeit was er mit der gnaden der synnschicklichkeit vnd großer glawbwirdigkeit also begabet das sein ruom in aller werlt erlawtet. So hat er gar vil treffenlicher zu andacht vnd innigkeit raytzende ding geschryben. Nach verascherung seins leibs wardt sein hertz noch vnuerwesen gefunden. darumb vnnd von seiner manigfeltigen wunderzaichen wegen ist er von babst Sixto dem vierden nach der gepurt cristi tawsent.iiiic.lxxxii. iar[4] in der heilligen beichtiger schar billich geschriben worden.



  1. 1256
  2. 48.000 Gulden
  3. 1262 n. Chr.
  4. 1482 n. Chr.