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Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):209

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CCVIII verso:

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Das sechst alter
Linea der bebst // Honorius der dritt
Jar der werlt. vim.iiiic.xiii.          Jar cristi. im.iic.xiiii.[1]

HOnorius der dritt ein roemer wardt durch die cardinel zu Perusia zu babst erkorn. vnd soelche wal eylender denn vormals gewoenlicher weiß beschehen wz fuergenomen. dann die burger zu Perusia betrachteten die nott vnd beschwerde des verlornen gelobten lands vnd der krieg in welschen landen. dem nach verschluossen sie die cardinel beyeinander vnd gaben inen al tag mynder speyß auff dz sie die wal dest fuerderlichen thuon solten da mit dester eer zu hanndlung eins frids vnd anligender sachen der cristenheit gegriffen wuerd. Als nw diser babst den gewalt empfieng vnd eingesetzt wardt do vnderstund er sich durch sein botschaft vnnd legaten die handlung von seinem vorfarn angefenngt zuuolstrecken. dar zu vermanet ine auch Petrus der Constantinopolitanisch kaiser. den dann vnlang darnach mit Jolem seiner gemahel diser babst mit der kaiserlichen kron in sant Laurentzien kirchen außerhalb Rom begabet. vnd darnach zu handlung der cristenheit sachen Johannem von der seueln den cardinal zu einem legaten des babstlichen stuols geordnet. Diser babst hat Friderichen dem andern den kaiserlichen tittel gegeben. vnd ine doch darnach auß verschuldung seiner wirdigkeit entsetzet. vnd den koenig von iherusalem auß Asia gein rom komende gar gueetlich empfangen vnd vil gaistlicher satzung gemacht vnd auch ettliche koestliche gepew an den gotzhewßern zu rom gethan. Zu letst starb er in dem. xi. iar seins babstthumbs.

Gregorius der newnd

GRegorius der newnd zu babst erkorn vermanet kaiser Friderichen seinem zusagen nach den zug in dass heillig land fuerneme vnd volstrecket mit bedroung wo er dem kuertzlich nit noch koeme so wolt er die erkantnus vnd vrteil des pans vnd entsetzung von seinem vorfarn wider ine außgangen von newem bestettigen vnnd wider beschweren. demnach verhieß Friderich die ding fuerzenemen. vnnd wardt deßhalb ein tag zu Prundusio zusamen zekomen bestymbt. daselbsthin kome ein grosse menig volcks. sunderlich auß teuetschem land. der lantgraff zu hessen der dann mit großer anzal der ritter zu Prundusio starb. dieweil enthielt sich friderich in Sicilia in gestalt getichter kranckheit. Als aber Friderich des absterbens diss lantgrafen berichtet wardt do schiffet er in großer eyl gein Prundusio vnd name alle des lanndgrafen daselbst gelaßne habe vnd klaynat. Do nw diser babst Gregorius die arglistigkeit diss Friderichs erkennet do bestettiget er die vrteil des pans vnnd der entsetzung seins vorfarn wider disen Friderichen dauor beschehen. Vnder disen lewften vnd dieweil der babst von rom außen was do vnderstunden sich die roemischen ratherren wider ordnung der kirchen zehandeln vnd abfellig zewerden. also das auch Hanibal einer auß denselben ratherren in ketzerey verwilliget. dar ein vil briester gefallen waren. die besorgten sich auff des babsts widerkunft vnd macheten ein auffruor. aber die goetlich rachßale geschwayget sie pald. dann die Tiber ward also gross das sie vil schadens vrsachet. darnach kome ein soelche pestilentz das kawm der zehend mensch lebendig blib. do gab der babst haimlich vnd offenlich vil almuosens vnd hat sunst vil besserung. gepewe vnd bewarung an der statt rom gestiftet. Als aber diser babst zu letst vil beschwerde vnd bekoemernus von kaiser Friderichen erlidden het do berueffet er auß rat der koenig zu franckreich vnd engelland allermenigclichen auß dem cristenlichen vmbkrays zu eim concili. aber die straßen warden zu land vnd wasser durch kayser Friderichen verschloßen vnnd die cardinel von der pisanischen schiffung gefangen. vnd dardurch das concili verhindert. vnnd diser babst starb zu letst im. xv. iar seins babstthumbs.

Celestinus der vierd

CElestinus der vierdt von Mayland vormals ein Sabinensischer bischoff ein tugentlicher vnd wolgelerter man. aber doch alt vnd kranck wardt nach Gregorio zu babst erkorn. Der schicket zu Friderichen. der die statt Fauenciam belegeret het vnd het ine mit vil verhaißungen gern gewaichet. aber vor vnnd ee ime Friderich antwurtten mocht do starb celestinus am. xviii. tag seins babstthumbs. vnd der babstlich stuol stuond deßmals. xxi. monat oede auß vrsachen der fengknus der cardinel. als hieuor gemelt ist. die dann protestirten vnd bezeuegten das on sie kein wale einichs babst beschehen moecht. Deßmals was das gantz welsch land durch des obgemelten kayser Friderichs auffruor also bedruckt dz man sich teglich besorget er wuerdt die statt rom einnemen[.]


CCIX recto:

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der werlt
Blat CCIX
Linea der kaiser // Friderich der ander

FRiderich des namens der ander wardt nach der gepurt cristi tawsent.iic.xii. iar[2] nach entsetzung des vorgenanten kaiser Otten von den churfuersten an sein statt gesetzt vnd von babst Honorio bestettigt vnnd zu kaiser bekroenet. vnnd regiret xxxiii. iar. Diser Friderich was kaiser Heinrichs des sechsten sun auß Constancia seyner gemahel des koenigs Sicilie tochter in der statt Panormo vnder einem gezeldt mitten in einer gaßen geporn. dann die kaiserin constancia was also alt das nymant glawbet das sie nochmals perhaftig sein moecht. Auf das aber menigclichem solcher argkwon genomen wuerd vnnd die weyber freyen zugang zu irer geperung hetten so gepare sie also offenlich. Diser Friderich wardt vnder der gubernirung der kirchen vnd des babsts Innocentii erzogen vnnd darnach also ein mechtiger kaiser vnnd herr welschs lands Sicilie Sardinie Jherusalem vnd des Schwabenlands das keyner dz roemisch kaiserthumb großmechtigclicher ye inngehalten hat. dann er wz der kriegshendel geuebt. vnd der lateinischen. teuetschen. kriechischen. gallischen vnnd sarracenischen zungen kuendig vnd erfarn. auch kreftig milt vnd großtetig. aber doch nit on laster. vnkeuesch. nichtz dann zeitlichs achtende. Er het mit vil babsten krieg vnd widerwertigkeit. doch tet er große gepew in allen stetten des koenigreichs Apulie vnd Sicilie. Er het auß seiner ersten gemahel zwen suen Heinrichen vnd Cunraten. die machet er mitgenossen des reichs. Auß seiner andern gemahel des koenigs zu Jherusalem tochter het er den sun Jordanem. vnd auß seinem koebßweibe Friderichen koenig zu Antiochia. Manfredum den fuersten Tarenti darnach koenig zu Sicilia. vnd Rentzrundem[?] machet er koenig zu Sardinia. Diser Friderich het erstlich nach empfangner kron der teuetschen koenig zu mayntz sein anwesen vnnd wonung in schwaben dem lannd seins geschlechts. Als er von der nyderlag die kaiser Otto erlidden het hoeret do bracht er die kaiserlichen statt Ach. die durch belegerung bedrueckt was wider in seinen gewalt. Alda er dann auß gewalt babst Innocentii des dritten die koenigclichen kron als gewoneit ist abermals empfienge. vnnd das er got dem herren ein danckperkeit erzaigete so ließ er sich mit dem creuetz zaichnen vnnd tet offenlich geluebde den cristglawbigen in asia hilff zethun. vnd dz er auch gein dem babst nit vndanckper erschyne so gabe er der roemischen kirchen ein guete grafschaft von dem koenigreich Sicilie. Als er nw zu roemischem koenig erkorn was worden do zohe er nach absterben Ottonis gein rome vnd empfieng daselbst von babst honorio die kaiserlichen kron. vnd wiewol er von Constancia seiner muoter bis in das. xxviii. iar seins alters zu guoten tugentlichen vnd loeblichen dingen gezogen vnnd vermanet wardt. yedoch verwandelt er seine guote sytten nach absterben seiner muter vnloeblich. dann er verachtet sein beschehens geluebde vnd vnderfieng sich vil grober handlung. vnd sunderlich der kirchen das ir abzedringen. Aber nach dem er auff vilfeltig gueetlich ersuchlig vnd vermanung seinem geluebd vnd zusagen nicht volg thun. noch auch der kirchen ire abgedrungene gueeter widergeben wolt do wardt er vom babst verpannet. vnd wiewol diser Friderich darnach abermals verhieße seinem geluebd nachzekomen vnd dem babst Gregorio zewillfaren so wardt er doch widerumb versewmlich vnd pruechig. dann wiewol er von Prandusio außschiffet so keret er doch bey nacht pald widerumb daselbsthin. Als er aber deßhalb von babst Gregorio mit dem pann verfolget wardt do schicket er seinen marschalck wider den soldan vorhin vnd kome darnach auch selbs fuer die statt Ptolomaidam. aber er ließ sein botschaft hinnder ime bey dem babst absolution zeerlanngen. Do ime der babst die nit geben wolt do zohe er wider hindersich in welsche land vnnd tet alda land vnd lewten vil bedrannknus vnnd vbels. den zwayen widerpartheyen Gibellinis vnd Guelfis gegen einander hilff raichende. Zu letst verfluchet vnd entsetzet babst Innocentius disen Friderichen vnd zelet alle ime verwandten irer pflicht ledig. Darnach wardt er bey Parma in eim streyt vberwunden. vnd zu letst durch Manfredum seinen sun mit gift getoedt oder ersteckt.

EIn finsternus der gantzen sunnen beschahe im iar des herren tawsent.iic.xxxviii.[3] am sechsten tag iunii vmb die newnden stund vnd was also finster wie die nacht[.] Die bedeuetet (als man maynet) den tod babst Gregorii des newnden vnd verdruckung der kirchen durch kaiser Friderichen.

GRoss erdpidem entstunden vrberling vnd also gross hagel in den Saluinischen bergen das bey fuenftawsent menschen dauon vergiengen. Desselben iars ward Frießenland von den meer flueßen schier gantz versenckt. also das bey hunder tawsent menschen darinn verdurben.


  1. 6413. Jahr der Welt, 1214 n. Chr.
  2. 1212 n. Chr.
  3. 1238 n. Chr.