Zum Inhalt springen

Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):121

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
120 <<<Vorheriges Blatt
Die Schedelsche Weltchronik    Blatt CXXI
Nächstes Blatt>>> 122
unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht Korrektur gelesen. Allgemeine Hinweise dazu findest du bei den Erklärungen über Bearbeitungsstände.


CXX verso:

[Bearbeiten]
Das sechst alter
Jar der werlt. vm. iiijc. liiij.  Jar Christi. ijc. liiij.

Lucius der bast ein roemer wardt nach Cornelio vnder kaiser Gallo hostiliano zu babst erwelet vnd von dem kaiser Volusiano in dz ellend verschicket. vnd nach absterben desselben kaisers vom ellend erledigt vnd kome wieder gein rom. vnd setzet das zwen briester vnd drey dyacon allenthalben vmb vnd bey eim bischof sein vnd von seinem leben vnd handel zeuegknus geben solte. Diser hat vor vnd ee er zu der marter auß gehaiße Valeriani gefue rt wardt nach volendung seiner marter am xxv. tag des monats Augusti begraben. als er geseßen wz drey iar drey monat drey tag. vnd der stuol ruoet des mals. xxxv. tag.

Jar der werlt. vm. iiijc. lviij.  Jar Christi. ijc. lvij.

Stephanus der erst ein babst ein roemer vnd gar ein guoter man hat geordnet dz die briester vnd leuiten ire zu der hailigkeit geordnete klaider nidert anderßwo dann in der kirchen vnd in handlung heiliger ding geprauchen solten. auff das sie mit widerwertiger handlung nit fieln in die straff Balthazars des konigs Babilonie der die hailigen gefaß mit vnwirdigen henden anrueret. Diser babst was der maynung wie babst Cornelius der ihenen die sich widerumb zum glawben kereten. vnnd auch das in keinen weg gemainschaft zehaben wer mit den die widerumb tauften. als er nw zu letst mit wercken vnd worten vil haiden zum cristenlichen glawben bekeret het do wardt er von Galieno oder den ihenen die auß decianischem befelh die christen verfolgten mitsambt vil andern der seinen zu der marter gezuckt enthawbtet vnnd am andern tag des monats Augusti begraben. Er saß siben iar fuenff monat zwen tag vnnd feyret der stuol. xxij. tag.

Sixtus der ander ein babst auß kriechischem land von Athenis pirtig ward auß eim naturlichen maister zu eim iunger cristi. dieweil die decianisch vnd Valerianischen verfolgung noch weret. Diser wz ein hohgelert man der mit grossem fleiß trachtet die entsprungnen ketzerey der Sabellianer vnd Nepocianer zebeschemen vnd außzetilgen. aber er wardt von seiner verkuendung wegen des cristenlichen glawbens wider die keiserlichen verbot verclagt vnd in den tempel des abgots Martis gefangen gefuert. entweders demselben abgot zeopffern. oder sein hawbt zeuerlieren. als er zu der marter gieng do redet im Laurencius der ertzdyacon zu. Vater wohin wilt du on den sun vnd diener. antwurt Sixtus. O sun ich verlaße dich nit. dir sind nochmals groeßer kempff vor von cristenlichs glawbens wegen. vber drey tag wirdst du mir nachfolgen. was du in schetzen hast dz gib dieweil den armen. An dem sechsten tag des monats Augusti warden mit Sixto ertoedt sechs diacon. Nemlich Felicissimus Agapitus Januarius Magnus Jnnocencius Stephanus. er saß zway iar. x. monat. xxiij. tag. So ruoet der babstlich stuol xxxv. tag.

Dionisius wardt auß eim muench zu babst erkorn. der teilet den briestern die kirchen vnd freythoefe in der statt rom auß. deßgleichen auch die pfarr vnd bisthumb außerhalb. damit ein yeder an seiner rifier vnd gemercke benuogig wer. Jtem er gepote werltlichen vnd gaistlichen richtern das sie nymant verdampten vor vnd ee er durch tueglich zeegen vberwunden wardt. Diser bast gepote in seinem abgekomen alter ein Concilium in der statt Antiochia wider Paulum den bischoff daselbst zehalten. vnnd wiewol diser Dionisius alters ahlben dabey nit sein mocht. yedoch wardt er aller handlung im concilio geuebet durch Maximum dem Alexandrinischen bischoff schriftlich berichtet. als er starb wardt er im freythoff Calixti begraben. do er. xij. briester. vi. diacon. vij. bischof geweyhet het. Er saße sechs iar zwen monat vier tag vnd feyret der stuol. vi. tag.

Jar der werlt. vm. iiijc. lxiij.  Jar Christi. ijc. lxiiij.

Felix der babst ein Roemer wz zu den zeiten Aureliani gar ein gerechter vnnd alles lobs wirdiger man. der setzet das die opffer der martrer alle iar von dem cristenlichen briestern hinfuero begangen werden solten. vnd das auch die mess nyndert dann an geweyhtem ende vnd von gaistlichen mannen gehalten werden solt. Er gepote auch die fest der weyhung der kirchen hohzeitlich vnnd zierlich zebegeen. vnd ein kirchen von der weyhung man kein wißen auß veraltung oder abfall der mawren haben moecht widerumb zeweihen. Als diser Felix. ix. briester. v. diacon. v. bischoff geweyhet het wardt er ein martrer an dem Aurelianischen weg zu rom begraben. am. xxx. tag des monats maij in der kirchen die er dauor in der ere gottes zwu meyl von der statt gepawet het. vnd ist im babstthumb geseßen vier iar. zven monat. xv. tag vnd deßmals feyret der bastlich stol. v. tag.

CXXI recto:

[Bearbeiten]
Blat CXXI
der werlt
Gallus hostilianus vnd Volusianus sein sun warden pald zu kaisern erkorn. zu denselben zeitten entstund zu rachsale des cristlichen namens ein solche große pestilenz vnd sunderlich in Egypten vnd zu Alexandria dz auch sunst wenig land stett vnd hewßer warn die solchs iamers nit empfunden. Dise zwen kaiser haben nichtz treffenlichs gehandelt. also das ir fürstenthumb allain auß dem iamer solcher pestilentz. seue vnd kranckheit in gemercke vnd gedechtnus bliben ist. doch fiengen sie wider Aemilium der sich newer sachen vnderstund einen krieg an vnd warden darinn erslagen. aber nach dem Aemilus eins tunckeln herkomens von der gepurt wz so regiret er noch vil tuonckler vnd wardt im dritten monat abgetilgt. Die ogegnannten zwen kaiser vergiengenee sie zway iar geregirt hetten.

Valerianus der kaiser regiret mitsambt galieno seinem sun. xv. iar. dann dieweil Valerianus sich im Kieß vnd Narckow vbet do warden er vomm heer vnnd Galienus zu Rom vomm rat zu kaisern erwelet. Diser zwayer kaiserthumb vnd herrschung was sem roemischen namen schadper vnd schier außtilgclich von wegen irer vnkundenheit vnd wueeterey wider die cristen. dann die teuetschen komen bis gein Kauenna alle ding mit dem schwert vdn prannd verwueestende. so fueret Valerianus einen krieg in Mesopotamia. daselbst war der von Sapore der Persier konig gefangen vnd lebet in knechtlichkeit schentlich. vnd veraltet bey den parthiern in vnadellicher dienstlichkeit. dann so der konig der Persier auff ein pferd sytzen wolt so geprauchet er sich desselben Valeriani als eins fueßschamels darzu vnd setzet sein fueß auff seinen nack. vnd gar billich. dann alßpald er das kaiserthumb empfienge do beweget er die achten verfolgung wider die christen. aber Galienus mit offenbaren gottes gericht erschreckt hat der kirchen frid gegeben. als er iung zu kaiser erwelet wardt do regiret er das reich zu erst gluecklich. pald fueeglich. zu letst schedlich. dann in ime wz die geduerftigkeit gehliger kraft. doch fieln die Barbarischen lewt allenthalben vber die roemischen gegent vnd entstunden ettlich schedlich tyrannen die das. das dem vor ewßern feind vberbliben was gar verwueesteten. Diser Galienus verließ das regiment gemains nutzsvnd fliße sich zu Mayland der flaisch girichkeit vnd wardt ertoedt im newnden iar seins kaiserthumbs. vnd das beschahe als ettlich sprechen mit huelff Cecropij des hertzogs zu Damacien. Alda auch sein bruder Valerianus erslagen wardt. Die teuetschen zohen bis in Hispanien. nach verzweifelten dingen wardt das Roemisch reich vertilgt. vnd Posthumus auß Gallia tunckel geporn. herrschet durch wueeterey als ein kaiser zehen iar. vnd wardt in auffruor der ritterschaft erslagen. darnach vnderstund sich Victorinus der Gallier herrschung. Diser was wol ein gestreng mann. aber doch vberschwencklicher flaischgirichkeit. also das er auch frembde gemahelschaft zerruedet. darumb wardt er zu Coelne erslagen im andern iar seiner herrschung. Nach disem wardt Tetricus ein Roemischer ratherr vnnd verweser des lands Aquitanie von den rittern zu kaiser erwelet.

Claudius der ander ein Roemischer kaiser ward von der ritterschafft. vnd auch von dem Roemischen rat zum reich erwelet. Diser hat die Gothier. die das kriechenland vnd Macedoniam verwuesteten. mit vnglewplicher schlacht ernidergelegt. darumb ward im vomm Roemischen rat zu Rom ein guldiner helm vnd ein guldine seueln erkant. Er wz ein massig vnd sittsam man vnd des gerechten anhabig. vnd zu handlung gemains nutzs schickerlich. Diser hat nit weit von dem see Benaco in eim wald Lugana genannt wider zwaymal hunderttawsent teuetschen gefochten. vnd derselben ein solche menig ernidergelegt das kawm derhalbtail vberbliben wer. Er regiret nit gar zway iar vnd starb einer kranckheit. vnd sein bruder Quintilianus wardt vomm herr zu kaiser erwelet. vnnd doch amm. xvij. tag seins reichs erslagen.

Aurelianus empfieng dz kaiserthumb im. jm. xxvij. iar nach erpawung der statt Rom. wz vom Dacia pirtig. in ritterlicher vbung beruembt. in kriegen machtig. doch eins klainen vnd zu der grawsamkeit genaigtern gemueets. Er hat die Gothier bey der Thonaw mit schweren krieg vberwunden vnd dz roemisch reich drey iar von den verfolgern befridet. Diser hat erstlich bey den roemern die kayserlichen kron aufs hawbt gesetzt. vnd sich edels gestains vnd guldins klaids (wider die roemischen sitten) gepraucht. vnd die statt Rome mit sterckern vnnd weytern mawrn eingefangen. vnd dem abgot Appollini einen tempel gepawet. vnd zenobiam die kaiserin des auffgangs nit weit vom Antiochia bestritten vnd in Galliam ziehende die Lechfeldischen vom barbarischer belegerung erledigt. vnd als er wider in kriechische land zohe wardt er vnder wegen zwischen Heraclia vnd Constantinopel auß boßheit seins notari ertoedt der die newnden verfolgung wider die christen beweget. vnnd regiret fuenff iar sechs monat.