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Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):106

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CV verso:

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Das sechst alter
Jar der werlt .vm.ijc.lxxiij.                          Jar Cristi.lxxiij.

Linus hat vomm lettzern iar Neronis sant Petro imm babstumb nachgefolgt. vnd ist bis auf die zeit Vespasiani komen. Ettlich schreiben dise statt Clementi dem babst zu vnd fuergeen Linum vnd Cletum. aber dawider ist nit allain die histori. sunder auch die schrift Iheronimi. der spricht. Nach Petro ist Clemens der vierd bischof zu rom gewesen. Linus der ander. Cletus der drit. wiewol ettliche lateinische Elementen pald nach Petro zelen. dann es ist wissentlich das clemens den Linum vnd cletun gezwungen hat sich vor ime des bischoflichen ambts zeundersteen. das den nachkomen dise ere girigkeit fuerstlicher hoehe nit eins toedtlichen ebenpilds wer. Diser Linus was von gepurt ein Thuscus an sitten vnd heiligkeit scheinper. vnd setzet auß befelh Petri. Das einich weib vnbedeckts hawbts nit in die kirchen geen solt. vnd weyhet zwaymal in der statt .xviij. briester vnd .xi. bischof. beschribe die geschihten Petri vnd allermaist sein gefecht mit Simone dem zawbrer. vnd do er nw die teuefel von den menschen außtribe vnd die todten zum leben widerbracht wardt er von Saturnino deßmalß roemischem ratherrnn. des tochter er von den teuefeln erledigt getoedt. vnd amm .xxi. tag des monats septembris in Vaticano bey sant Peters leib begraben. des leichnam hat Gregorius der Hostiensisch bischoff (asl man sagt) gein Hostiam gefuert vnd in sant Laurentzen kirchen erlich bestattet. vnd diser babst Linus ist. xi. iar .iij. monat .xij. tag gesessen.

Jar der werlt .vm.ijc.lxxxiiij.                         Jar Cristi.lxxxiiij.

Cletus der babst von gepurt ein roemer hat auß vermanung Clementis das babstthumb vnwilliger angenomen. wiewol er an lere sitten vnd wierde bey den seynen hochgeachtet vnd gar ein guoter vnd hailiger man was. der doch nichtz vnder wegen ließ das zu auffung vnd merung der kirchen gottes gehoeret. vnd als er dieselben kirchen wol zu zeitten geordnet. vnd .xxv. briester auß gepot Petri geweihet het. do wardt er vnder Domiciano dem kayser mit der marter bekroenet vnd bey sand peters leichnam in Vaticano. amm. xxvij. tag aprilis begraben. vnd er ist (als sie sagen) der erst gewesen der in den babstlichen briefen hayl vnd babstlichen segen geschriben hat. Er wa szu den zeiten Vespasiani vnd Titi bis auf Domicianum vnd Ruffuz die rattherrnn. als Damasus schreibt. vnd saße .xi. iar. einen monat .xi. tag. vnd ruoet der babstlich stuel nach seinem tod zwentzig tag.

Bartholomeus der appostel einer auß ratgeben des himels ist nach zukunft des hailigen gaists. als er in Licaonia vnnd India das ewangelium Cristi gepredigt het gein albanam in die statt des groeßern Armenie komen vnd alßpald in den tempel darinn der abgot Ascaroth geeret wardt eingegangen. vnd hat gemacht dz der teuefel seynen anpettern kein antwurt gabe. do zohen sie in ein nahend gelegne statt. daselbst saget ine ein andrer abgot das ir abgot von der zukunft wegen Bartholomei in ir statt mit ketten gepunden wer also das er nicht reden moecht vnd inen sein person anzezaigen. sprach der abgot. Bartholomeus het ein schwartzs krawes har. einen weyssen leib. große awgen. ein gleiche gerichte nasen. vnd einen langen part. wenig groer loeck. ein ebne person in eim langen weissen klaid on ermel. vnd in eim weissen mantel der an allen egken rat edelgestain hat. des tags petet er zu hundert maln mit gepognen knien etc. Daselbst hat Bartholomeus das ewangelium gepredigt vnd Polemium den konig derselben stat vnd die konigin mit zwolff stetten zu cristo bekeret vnd den teuefel vngestalt gezaigt. darumb zuerneten die bischoff des tempels vnd vrsacheten das er von Astiago dem bruder Polemij erstlich geslagen darnach geschunden vnd zu letst enthawbtet wardt vnd also den obsyge in die himlische freuedt erlangt hat. desselben leichnam wardt von den glawbigen daselbst mit aller erwirdigkeit begraben. vnnd darnach gein Lipparim. von dannen gein Beneuentum. vnd zuletst ( als ettlich sagen) gein Rom gebracht Nw was er von fast edeln eltern geporn vnd kome gein iherusalem vnd do er den goetlichen handel cristi vnd seine stettige wunderwergk hoeret vnd sahe do hienge er ime an.

Appolinaris ein bischof zu Rauenna ein gar heiliger mann ward von sant petro geweihet. gein Rauenna gesendet vnd oft mit grawsamen gaisel schlegen gepeinigt vnd sein alter leichnam mit vnguetigen scheuehlichen quelungen zerrissen. das aber die glawbigen menschen von seinen anfechtungen sich nicht foerchteten so thet er appostolische zaichen vnd wecket ein tods madilein auff, erleuechtet die plinden. machet die stummen redende. rainiget die außmerckigen vnd warff einen abgot mitsambt seim tempel auff die erden Zu letst vobracht er bey serselben statt vnder nachfolgenden peinigungen die gloriwirdigen marter amm .xxiij. tag des manats iulij

CVI recto:

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Blat CIV
der werlt

Galba ein man eins alten edeln geslechts wz der sibend roemisch kayser. dann wiewol sich das keiserlich geslecht in Nerone geendet het vnd diser Galba in keynem grad die kaiserlichen sipschafft berueret so wardt er doch in Hiberia von der ritterschafft zu eim kayser erkorn. vnd zohe nach erfarnem iodt Neronis pald gein Rom. Diser was von anfang auff lernung der freyen kuenst vnd des rechtens geflissen vnd in seinem sundern leben an ritterlichen vnd in inhaimischen sachen achtper vnnd offt in ratherlichen stand. vnd zumermaln ein heerfuerer in den schwersten kriegen. auffgerichter person. eins kaln hawbts. groenschwertzleter awgen. krummer nasen. von henden vnd fueßen also vngeschickt das er weder einich geschueeh leyden noch einich buechlein vmbwenden noch halten mocht. ime wuechße auß seiner rechten seyten ein hoger. er het gewont vil speiß. auch zu wintterzeit vor tags zenemen vnd wz zu vnkeueschgirigkeit berait. aber als er alermenigclichen mit geitzigkeit vnnd verlaßheit belaydiget do wardt er auß haimlicher verwartung Othonis zu Rom bey dem see Curcij mitsampt Pisone dem edelsten iungling. den er ime zu eim sun zugewuenscht het erwuergt im .lxxiij. iar seins alters. vnd im sibenden monat seins kaiserthumbs. Diser hat Marcum fabium Quintilianum den achtpern wolredner auß Hispania gein Rom gebracht.

Otho der acht roemisch keiser was auß eim ritterlichen vater vnd einer nidern muter geporn. vnd doch von der muter edler den vomm vater. Er was von der ersten iugent auff ein verschwenter vnd vnmassigs wesens. vnnd wardt durch gnad Lime auguste. in der haws er aufwuchß ein ratgeb. Nw was er ein verwandter Neronis vnd aller rate teilhaftig gewesen vnd kome also vnder den auffrueren vnd zwitrachten hinder das keiserthumb. vnd wiewol er wider Vitellium der in teuetschen landen zu eim kaiser erkorn wardt in dreyen liderlichen streytten obsyget so wardt er doch in dem vierden vberwunden. also das er auß verzweiflung in sichselbs hand anleget. sichselbs vnder dem lingken prustwartzlein verwundende vnd starb. vnd wardt bey Volaterana der statt Etrurie nach seim gehaiß begraben im .xxxviij. iar seins alters vnd an dem .xcv. tag seins keyserthumbs. Er ist (als man findt) klainer person. vbel besueßet vnd kal vnd schier weibischer sewberkeit gewesen. wiewol andere von ime schriben dz er ein vast starck man vnd ein einiger keiser kriegerischer henndel gewesen sey.

Vitellius der newndt roemische keyser mer auß geertem dann auß edelm geslecht geporn. kom gein Rome vnd verzeret die kintheit vnd erste iugent vnder den Tiberinischen vnzuechtigen frawen vnd beflecket das nachfoldenden alter mit allen lastern. Er was den kaysern Cayo von warsagens wegen. vnd Clausio von pretspils wegen. aber ettlichermaßen Neroni angenemer. mit gunst diser dreyer fuersten kome er zu großen eren vnd zu der pflegnus der ratherschaft Affrice vnd des pawambts vnd wardt darnach von Galba dem kayser in nider teuetsch land geschickt vnd daselbst in kewßlichem klaid als ein keiser gegrueßet darumb das er imm heergeleger ymant ichtzit begerendem nichtz versaget. do er nw das kayserthumb erlanget fiel er in alle schalckheit grawsamkeit vnd fresserey. dann er was ein solcher schlundfresser das er offt imm tag asse vnnd sind zu zeiten in einem nachtmal auff sein gehaiß .ijm. visch. vnnd. vijm. foegel auffgetragen worden. Sie sagen er sey eins fast rotten angesichts vnnd eins faysten pauchs gewesen. Diser Vitellius verprent Sabinum den bruder Vespasiani imm capitolio zu Rom mit den flauianischen. darumb hieß Vaspasianus den Vitelliuz zu klaynen stuecklein zerhawen vnd in die Tiber werffen. vnd vergienge mitsambt seinem bruder imm .lvij. iar seins alters.

Uespasianus flauius was der zehend roemisch kayser. wiewol das reich auß widerspenigkeit vnd kriegischer vbung der dreyer fuersten in zweifellichen vngewisem stand was so wardt es doch zu letst durch das flauianisch geslecht bestetigt. Vespasianus vermehelt im flauiam domicillam. auß dem empfieng er Titum vnd Domicianum vnd Domicillam. Er wardt vor annemung des kayserthumbs von Claudio in teuetland in Brittanniam vnd darnach zway iar vor Neronis tod zu erobern dz iudisch land von demselben Nerone gesendet. daselbst fueret er vil ritterlicher streyt darumb wardt er nach absterben Neronis vomm heer zu kaiser erkorn. der hat den krieg Tito seinem sun befolhen vnd sich durch Alexandriam gein Rom gefuegt vnd dieselben stat rom (die er an sitten. gesetzen vnd gepewen entstellt fande) gezieredt. dann er wz gar ein milter vnnd gabreicher man. der nach empfahung des kayserthumbs den schier abgefalnen gamaynen nutz gar wol herwider bracht. Er was ein vierschroetige person gedruckter vnd starcker glider. vnd gleich eins glitzendem antlitzs. bewißner verletzung allermaist gedechtig. aber auff samlung des gelts zeuil geflissen. wiewol er es von frembden nit name. doch prauchet er es zu miltigkeit vnd gabreichigkeit. zu letst starb er von dem fluss des bauchs. vnnd sprach. einem kaiser gezimbt steende zesterben. vnd als er aufstund do vergieng er vnder den henden der die ine hielten. imm iar seins alters. lxviiij. vnd imm .x. seins kaiserthumbs.