Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):098
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XCVII verso:
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Regenspurg die beruembt vnd gedechtnus wirdig vnd freye statt an der thonaw gelegen ist von tiberio nerone im als iar Cristus iesus fuer dz hail menschlichs geslechts gelidden hat erpawt vnd ettwen die hawbtstatt Bayern gewesen Vor alten zeiten haben die Norckewer dise gegent inngehabt. darumb haist man noch hewtbeytag einen teil ihenßhalb der Thonaw gelegen das Norckaw. nach den Norckawern komen die Bayern. Die fast alte buecher nennen das Bayerland Baioariam. aber yetzo haißt man sie Bauariam. vnd derselb Baioarisch namen ist her komen von dem Gallischen volck Bois genant. dann als die roemer (als Strabo setzt) dieselben Gallischen volker Baios auß iren gegenten vertriben. do zohen dieselben voelcker an die Thonaw vnd woneten mit dem Thaurisciern. so haben sie auch in Pannonia gewonet. vnd von dannen leichtlich in das Norckaw als ein anstossende gegent gelanget. Wiewol dieselb gegent ettwen (als Strabo schreibt) wueest gewest ist so ist sie doch yetzo fast wol erpawt. vnd hat groß loeblich stett vnd edel befestigung. aber Regenspurg vbertrift an zierde die andern. Imm Bayernlannd sind fuenff bischoflich stett. Die hawbtstatt derselben ist die ertzbischoflich statt Saltzburg. von dem fluss daran sie ligt also genant. die die alten Junauiam. das ist helffenburg hießen. aber das Regenspurgisch bischofthumb ist weylend hoh beruembt vnd gantz Behemer land demselben vnderworffen gewest. Dise statt sieben namen gehabt. Zu erst wardt sie genant von irm erpawer Tiberina oder Tuburina. dann Tiberius linie des weibs Augusti rechter vnd desselben Augusti stief sun wardt von Augusto mit grossem heer wider die Norckawer oder Bayern vnd Lechfelder gesendet vnd nach erniderlegung derselben dise statt von ime gepawen vnd nach ime Tiberina genant Zum andern ist sie langzeit Quadrata das ist die vierecket statt gehaißen worden darumb das sie in vieregckete gestalt vnd mit einer mawer von großen quadersteinen vmbfangen gewesen ist. als man an den vberbleiblingen der alten mawer hintter sant Pauls kirchen sehen mag. Zum dritten Hyatospolis oder Hyaspolis von wegen der groben sprach des volcks in der nachpawrschaft auff dem gewwesende. das seine wort mit weyttem zedentem mund außredet. oder aber von wegen dess zusamen fluss der sich erpraytenden wasser bey der statt. dann die Thonaw die Nab vnd der regen rinnen dabey gegen mitternacht ineinander. Zum vierden Germanßheym von dem teuetschen volck. die man Germanos haißt. die dann diselben statt pfleglich besuchten. oder von dem man Germanico der diser statt vor wz. Zum fuenften Reginopolis dz ist souil als konigßpurg von vilfeltiger zusamenkomung wegen daselbst der fuersten vnd konig. als die hoeff thuern vnd hohe gepew der herrnn anzaigen. Zum sechsten von dem fluss ymber dz ist zu teuetzsch regen. ymbripolis dz ist Regenspurg. dann derselb fluss Regen fleuestt gegen mitternacht in die Thonaw. Daselbst ist ettwen dise stat angefengt vnnd ir der namen Regenspurg dauon biß hieher bliben. Zum sibenden Katißbona von den schiffen oder floessen die kaufmanschatzs halben. vnd zu den zeiten des großen keiser Karls zu den kriegen daselbst zusamen komen vnd darumb als festigclich gelegen vnd mit gepewen bestercket auf disen hewtigen tag zu latein Katißbona genant wirdt. Thonaw der
XCVIII recto:
[Bearbeiten]Blat XCVIII
groß fluss teuetscher land. entspringt an dem teuetschen gepirg. vnd nymbt. lx. fluess die schier alle schiffreich sind in sich vnnd fleueßt vor diser loeblichen statt hin. vnd ist dabey vber dieselben Thonaw ein fast starcke steinine prugk mit vil schwynbogen. angefengt nach der gepurt cristi tausent hundert vnd in dem. xv. iar Der aller cristenlichst keyser Karl der groß hat mit gewappenter hand im das Bayer lannd vnderworffen. vnnd Taxillo der hertzog zu Bayern mitsampt den Huniern seinen nachtpawrn wider Karolum einen krieg erhebt. do machet derselb Karolus pald frid mit empfahung ettlicher zu geysel. vnd wendet sich wider die statt Regespurg vnd wider die vnglawbigen darinn. die erobret er vnd zwang sie das sie den cristenlichen glawben empfiehen. In demselben krieg wardt ein große menig der vnglawbigen vnd Hunier vor Regenspurg erslagen. darinn keiser Karln von den seinen auch ettliche verlore. die in sant Peters kirchen außerhalb der statt begraben sind. Von derselben zeit her hat dise edle statt große auffuug vnd zunemung empfangen. vnd wirdt auch gezirt mit einer bischoflichen kirchen. darnach in der ere sant Peters geweihet. vnd dauor sant Remigien kirchen genant. gar ein hohberuembt werck in der statt nochmals nit volbracht. Auch mit einem weiten sant Emerams closter sant Benedictem ordens. Item daselbst sind zway frawen muenster. das oeber vnser lieben frawen. vnd das vnder darinn sant Erhart der bischoff rastet. Vil hewser in diser statt haben geweiht kirchen vnnd aigen briester. Aber Arnolffus der keyser hat auß sundrer lieb die er zu diser statt vor andern stetten des reichs het sie an mawrn erweytert. vnd sant Emerams closter dareingefangen vnnd fast gezieret. dann als er von der schlacht der Nortmanorum wider gen Bayern zohe hat er die gepayne sancti Dionisij ariopagite in dem end seins alters disem closter gegeben mitsambt einem gar zierlichen ewangeli buoch mit guldinen buschstaben geschriben. vnd wardt zu letst bey inen begraben. Dise statt wirdt auch geziert mit dem erwirdigen martrer sancto Emeramo dem bischoff. vnd mit sant Wolffgang dem. xi. bischoff derselben statt. der wunderperliche ding bey inen gehandelt. vnd dant Pauls closter gepawt hat. So hat auch Albertus magnus in aller lerre vnd kunst der hoherfarn man daselbst das bisthumb geregirt. Vnd nach dem in diser statt Regenspurg die vier heilige leichnam sant Dionisij. sant Emerams. sand Wolffgangs vnd sant Erharts befloßen sind so mag sich dieselb statt der fuerbit vnd verdienstnus derselben irer heiligen patron vnd hawßuater gegen got dem almechtigen wol billich frewen.
Regenspurg