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Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):096

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XCV verso:

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Ihesus cristus der sun gottes vnser haylmacher vnd erloeser ist imm. xlij. iar des keyserthumbs Augusti. dieweil Cirinus ein verweser vnd die gantz werlt befridet was in Biethleem iudee geporn worden. den Maria die iunckfraw durch verkuendung des engels: auß dem heiligen gaist empfangen vnd geporn hat zu hinlegung des falls menschlichs geslechts durch vngehorsam der ersten menschen entstanden. der in seiner gepurt. in seinem leben. in seinen sterben. in seiner aufersteung vnd auffart gein himel zu anzaigung seiner gotheit vil vnd vnerhoerte wunderzaichen gethan hat. vnder den das erst. das er also winderperlich geporn ist. so haben die engel in dem himel. Ere sey got in der hoehe gesungen. vnd den hirten große freuedt verkuendt vnd gesprochen. das der haylmacher der werlt geporn sey. darnach am achten tag wardt er zu der beschneidung in den tempel getragen vnd Jhesus genant. nachfolgend an dem dreyzehenden tag komen die weisen auß leytung des sterns in Siriam mit dreyen gaben ine anzebetten. so hat ine sein muter am viertzigsten tag in den tempel gebracht. den Simeon der gerecht in sein arm empfieng vnd einen hailmacher erkennet sprechende. Nw laß herr deinen knecht nach deinem wart imm frid etc. Darnach flehnet Joseph auß vermanung des engels diß kind vnnd sein muter in Egypten vor Herode. daselbst enthielt er sich bis auff absterben Herodis. vnd darnach wonet er in der statt Nazareth darumb wardt er nazarenus genant.

Archelaus der großen herodis sun hat nach seim vater. ix. iar geregirt. Disen hat Augustus vom lieb wegen seins vaters mit andern bruedern in grossere ere gehalten. darnach wardt er auff verclagung augusti gein Vienna in die stat der allobrogier verschikt

Christus ihesus in dem. xij. iar wesende gieng mit seinen eltern zu dem hochzeitlichen tag gein iherusalez vnd als er daselbst in dem tempel vnder den lerern der heiligen schrifft zweiffelich frag aufloeset. wardt er nit ein got sunder ein kind wunderwirdiger sinnreichigkeit von ine geglawbt. als aber sein eltern wider von dannen anhayms kereten vnd dz kind nit nachfolgen sahen do giengen sie vol sorgfeltigkeit wider zu dem tempel vnnd funden das kind fragende vnder den gelerten. vnd er zohe mit seinen eltern auß irer vermanung anhayms vnd wz ine vndertanig.

Componius wardt von Augusto nach Archelaum zu eim anwalt vber iudeam geschickt. vnder siner verwesung komen die Samritem amm tag der vngefeuerten prot heymlich gein Iherusaletz vnd warffen die gepayne der todten auß. vnd von dannen fieng man an des tempels groeßere huot zehaben.

Marcus was ein nachkomen Conponij. vnder dem starb Salome die schwester Herodis.

Annius ruffus volget Marco nach. vnder dem starb Augustus imm. xv. iar des herrnn.

Ihesus der herr. xxx. iar alt wesende. wolt zuoefnen die thuer des ewigen lebens imm Jordan von Johanne getauft werden. da wardt ein stymm vom himel erhoert. Diss ist mein lieber sun etc. den solt ir hoern etc. vnd der heilig gaist in gestalt einer tawben blibe auff ime. vnd ine hungret. vnnd nach vberwindung des teuefels versuchung kom er darnach in den tempel darauß warff er die verkauffer vnd kauffer.

Valerius wardt im ersten iar des keyserthumbs Tiberij von im zu eim verweser iudee nach annium gesand. vnd regiret. ix. iar. vnd wz 8. der sich zu erst vnderstund die bischoflichen wirdigkeit zeuerkaufen

Pilatus von gepurt ein gallier auß der statt Lyon pirtig ein listiger vnd schadper man ist imm xiij. iar Tiberij des keysers von ime nach absatzung Valerij zu eim anwalt vber iudeam geordnet. vnd. x. iar derselben pfleg vorgewesen. Diser Pilatus hat mit seiner listigkeit die tobheit der iuden vnderdruckt vnd darnach auß iren einplasen Jhesum an dz creuetz heheft. Nachfolgend gedacht Pilatus sich foerchtende den kayser Tiberium. der lere vnd des tods Jhesu zeunderrichten. als nw Tiberius des berichtet wardt do vermaynet er Jhesum in die zal der goetter zesetzen. aber nach dem Pilatus dise ding von Jhesu vor vnd ee an Tiberium dann an den roemischen rat het lassen langen do wolt ein ratt des nit gestanden. Zu lest wardt Pilatus auß verclagung der iuden vomm ambt entsetzt. vnd bey Lyon der statt seiner gepurt zu verspotung seines volcks in ewigs ellend verschickt. vnnd starb eins boesen ends.



XCVI recto:

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Blat XCVI
der werlt


Tiberius claudius nero der drit roemisch keiser hat. xxiij. iar vnd ettlich geherrschet vnd was Lune des gemahles Augusti sun vnd desselben Augusti stief sun. tochter man vnd auch erbe. von dem geslecht Patricia claudia geporn vnd Nero zugenambt. in seiner kintheit fuerwitzig vnd gayl. vnnd. ix. iar alt do im sein vater starb. Als er die manparn iar erraichet do vermehelt er ime Agrippinam die tochter Marci Agirppe. aber er wardt nit on großen schmertzen des gemueets dieselben Lunam also schwanger zeuerlassen vnd Juliam die tochter Augusti zenemen gezwungen. Er verlore Drusum seinen bruder in teuetschen landen. so wardt im ein tribunianischer gewalt auff fuenff iar zu erobrung teuetscher land gegeben. Als er nw bedacht das die schwer Varrianisch niderlag gegen den teuetschen auß vermuotwilligung vnd versewmlichkeit entstanden was do handelt er nichtz on ratt vnd betrachtung. Nach zwayen iarn zohe er auß teuetschem land gein rom vnd triumphiret. vnd wiewol er das fuerstenthumb langzeit verschmehet vnd ein dueftigs vnd arbaitsams leben zesuchen fuerneme. so hat er doch zu letst gezwungen das keiserthumb angenomen. Do ettliche seiner ambtlewt rieten land vnd lewt mit tributen vnnd zinsen zebeschweren antwurtet er. Einem guoten hirten gepuert die schaff zeschernn vnd nit zeuerschlicken. Er hat der Egyptier gewonheit vnd der Juden sytten gestillet. die zawberer vnd warsager vertriben vnd erstlich solgfeltigkeit zu abstellung der plackerey. moerderey vnnd rawberey gehabt. in zwayen iarn den nehsten nach angenomner herrschung den fuoß auß der porten nit gesetzt. vnnd ist im nachfolgenden iar außgenomen die nahenden stett nyndert außen gewesen. als er aber darnach beder suene berawbt ward. also das Germanicus in Siria vnd Drusus zu Rom abgiengen. do zohe er in Campaniam. vnd als er nw daselbst die freyhait eins haimlichen ends ergriffen vnd sich gleich als von den awgen der stat entzogen het. do goße er zu letst sein lang boeslich verborgene laster auß. demnach ward er von seiner zeuil begirden wegen zum wein als ein trunckner vnd wein lieber in dem herr geleger nachgenamet. er was karg vnd anhabig vnnd großmachtiger gepew vngeflißen. so het er weder zu Druso seinem naturlichen sun noch zu Gemanico seinem zugewuenschten sun kein vaterliche lieb. Er was eins weyten starcken leibs. nit recht gestalter person. prayt von schulttern vnd prust. vnd an den andern glidern bis an die fueß hinab gleich massig vnd fueglich. weißfarbig. hinten ein lenngelts har hinab bis vber den nagk. das dann haidnisch an ime schyn. eins ersamen angesyhts mit fast großen awgen. eins gangs mit auffgestrecktem nagk. vnd was zu merern maln still vnd schweigend vnd gar guoter vermueglichkeit des leibs. Die freyen kuenst het er fast lieb. vnd machet auch ettliche geticht. vnd als er. xxiij. iar geherrschet het vnd weder gantz vnder den boesen noch vnder den guoten gezelet werden mocht starb er zu letst in Lucullana dem dorff im. lxxviij. iar seins alters. Ettlich maynen das er von einem lynden vnd tawb machenden gifft im durch Cayum gegeben gestorben sey. vnd in seim todt hat sich das volck gefrewt.


Dieweil Valerius der roemer von Tiberio dem keiser zu eim anwalt oder verweser in Judeam gesand wardt ist er der erst gewest der die bischoflichen wirdigkeit zeuerkauffen angefangen vnd in zeit seiner verwesung vil bischoff nacheinander gesetzt vnd entsetzt hat vnd erstlich setzet er Amanum dauon ab. vnd ysmahel Jabi sun an die stat. vnd vnlang darnach denselben auch widerab vnnd Eleazarum den sun Anne des bischoffs in das bisthumb. Nach verscheynung eines iars entsetzet er ine vomm ambt vnd setzet Symonem den sun Cemithi in die pfleg des bisthumbs. derselb blib auch nit lenger dann ein iar bischoff. Nach entsetzung desselben ordnet er zu letst zu eim bischoff Caypham einen hohmuetigen stoltzen vnnd frembder glueckseligkeit neydigen man. Diser zweyer bischoff gedenckt der ewangelist. so er spricht. Jhesus ist in dem garten gefanngen. vnnd alßpald durch die diener erstlich fuer Annam gefuert. der was ein schweher Cayphe. Vnd Annas sendet Jhesum zu Caypham. vnnd als Cristus beschworn geantwurtet het das er got gleich wer sprach cayphas. Er hat got gelastert. vnd auff das die bekantnus Cristi destfrauellicher gesehen wuerde so zerriß cayphas seine klaider. vnd damit er auch das volk zu verdampnus Cristi anraytzen moecht so schrye er sprechend. Er ist schuldig des tods. Auß desselben rat vnd zuthuon ist Cristus vnßer herr (als die geschiht des heiligen ewangelij inhelt) in den tod geantwurt.

Cristus Jhesus hat gelidden im iar der werlt. vm. ijc. xxx. vnnd in dem. xviij. iar des keiserthumbs Tiberij. dieweil zwen zwillig als roemisch ratherrnn regirten. im ersten monadt den die hebreischen Nisan vnd wir Aprill nennen. dann er wardt auß neyd der briester von Juda seinemiunger verkaufft. darnach gefangen vnnd angeclagt. auß gehaiß des richters gehoenet. mit gerten geslagen vnd gegaysselt. vnd sie haben spuertzende in sein angsicht ine mit halslegen geslagen. mit einer doernin kron gekroenet. mit speicheln bespuertzet. vnd zu letst an ein creuetz gehefft. vnd die fuergeenden ine mit pittern wortten zu geredt. vnd als er nach seinem willen mit großer stymm schreyende seinen gaist auffgesendet het do erbidembte alles ertreich. die sun ertunckelet. vnd der vmbhanck des tempels zerriße sich. vnd do Longinus ein ritter der wenig gesahe die prust des gestorben mit einem sper durchstochen het do gieng pluot mit wasser gemischt herauß. von dannen die sacrament des heils der gemainen kircheniren anfang vnd vrsprung empfahen haben. darnach wardt er vomm creuetz genomen vnd begraben. vnd wie Jonas auß dem pauch des walfischs. also ist diser Cristus vomm pauch der erden amm dritten tag nach vberwundmem tod erstanden. seinen iungern offt erschinnen vnd enmitten auß ine. in irem anschawen in den himel gestigen. Vnd nit on vrsach ist Cristus gestorben zu Jherusalem als an einer stat zu den opferungen geordnet. vnd enmitten in der bewoenlichen erden gelegen. Auch außerhalb der pforten der statt vnnd nit vnder einichen obdach zeuersteen. das nit allain demselben volck sunder auch den haiden diss opffer seins leichnams gemain sein solt.