Zum Inhalt springen

Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):081

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
080 <<<Vorheriges Blatt
Die Schedelsche Weltchronik    Blatt LXXXI
Nächstes Blatt>>> 082
unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht Korrektur gelesen. Allgemeine Hinweise dazu findest du bei den Erklärungen über Bearbeitungsstände.


LXXX verso:

[Bearbeiten]
Das funft alter

Ptolomeus epiphanes der fuenft egiptisch konig regiret. xxiiij. iar. vnd was imm anfang seins regiments nit vber vier iar alt. vnd nach dem sein kintheit weder rats noch kreft messig sein mocht. darumb vnderstuonde sich seins reichs Antiochus der großkonig Sirie. vnd begunde das mit kriegischer tat anzefechten. aber die fuersten des reichs namen sich des iungen konigs getrewlich an vn beschirmten alles konigreich. Disen kome auch zu schutz Onias der iuden bischoff. als er aber zu seinen vogtpern iaren komen was do vermehelt im Antiochus der edel des grossen antiochi sun sein schwester hinderlistigclich zu eim weib. auß der empfieng er zwen suen. do Antiochus das horet kome er in gestalt sein schwester Cleopatram vnd ire suen zesehen. in Egypten vnd verfueget disen Ptolomeum ob dem tisch zeertoedten. vnd als er sich das gantz egyptier lannd vnderzedrucken sich vnderstunde do wardt er von den egyptiern vertriben. vnd als er nach zwayer iaren Alexandriam belegert von den roemischen potschaftern auß Egypten zeweichen gedrungen.

Ptolomeus philometor der sechst Egyptisch konig regiret. xxxv. iar. vnd was der schwester Antiochi sun vnd zumal ein nachlaßig man. disen bekrieget seiner muter bruder. darumb schicket er sein botschafft gein Rome nach hilff. do schickten die Roemer Pompiliuz ire rats botschaft zu antiocho mit begerung von Egypten abzesteen. do empfienge ine an tiochus mit dem kuss. vnd als nw Pompilius seine beuelh geworben het vnd Antiochus die werbung an sein freuend bringen wolt. do vmbfieng ine pompilius mit einer ruoten gepietende seiner freuendt rates zepflegen vnd vor vnd ee auß dem zirckel nit zegeen. er hett denen antwurt gegeben. vnd ime frid oder krieg erwelet auß diser gestrengigkeit wardt der kunig zu gehorsam des roemischen rats bewegt. Diser Ptolomeus hat darnach sein tochter Cleopatram dem konig Alexandro verheyrat. vnd nachfolgend wider genomen vnd Demetrio vermehelt. den er wider ine komende in die flucht bracht. vnd am dritten tag in vberantwurtung des hawtbs Alexandri im durch den Arabischen konig beschehen vor freueden verschiede.

Capronia ein vestalische klosteriunckfraw wardt von verwuerkung wegen irer iunckfrawschaft erhenckt.

Titus liuius ein beschreiber geuebter vbeltat wz diser zeit hohberuembt. der von verdienst wegen seiner sinnreichigkeit gefreyet ward.

Minucia die Vestalisch iunckfraw wardt auß verschertzung irer iunckfrawschaft lebendig begraben.

Theophrastus der chresisch philozophus hat zu erst dahaymend Leucippum seinen burger. darnach Platonem vnd nachfolgend Aristotilem gehoert. Diss was ein man hoher kluogheit. sunderlicher emßigkeit vnd wunderperlichs außsprechens. also. wiewol er dauor ein tyrann hieß so nennet ine doch von seins wundersamen außsprechens wegen der Arestotiles Theophrastum. Er hat bey. iijc. buechernn gemacht vnd bey. ijm. zuhoerer vnd iunger gehabt. vnder den was Nicomachus der sun Aristotilis vnd Meander vnd diss het er alweg ime mund. die allerkoestlichst zerung ist die zeit. vnd starb. lxxxv. iarig.

Menander der poet vnd iunger Theophrasti ist der von dem Quintilianus also spricht. Mich beduenckt dz diser Meander vleißigclich geleßen. zu volbringung alle der lere die wir getan haben gnugsam sey. also aigentlich hat er alle pildnus des lebens außgetruckt. also ein große gnugsamkeit vnd vermueglichkeit deß getichts vnd außsprechens was in ime. also schickerlich redet er von allen dingen. personen vnd iren naygungen.

Menippus wz ein Cunicischer philozophus vnd ein knecht. dess herr wz Bachus ponticus. vnd er was ein teglicher wuchrer. Zu letst verlore er durch veyntschafft alles das er het vnnd erhieng sich.

Demetrius phalerius der philozophus ein iunger Theophrasti ein subtiler disputirer vnd redner was ein wenig gewaltsam. vnd doch sueß. vnd als er. x. iar bey den Atheniern gewesen wz wardt er von seiner fuertreffenlichen tugent wegen mit. iijc. lx. erinen sewln geeret. darumb das er die statt an zinsen vnd gepewen gemeret het. Als aber darnach in seinem abwesen die sewln zerprochen warden sprach er. noch haben sie nit zerstoert die tugent. von der wegen sie die sewln haben aufgericht. Er saget auch dz die gesprechlichkeit in regirung einer statt gemains nutzs also kreftig wer. als die waffen in dem krieg.

LXXXI recto:

[Bearbeiten]
Blat LXXXI
der werlt

Nach erpawung der statt Rom. iiijc. lxxvij. iar was der namen derselben statt yetzo hohberuembt vnd nochmals kein waffen außer welschen landen bewegt worden. aber zu erfarung der manschaft der Roemer warden gezelet zwaymal hunndert zwayunndnewntzig tausent. drey hundert vierunddreyssig hawbt. wiewol die Roemer von anbegyn irer statt nie an krieg waren. Nw fieng sich der krieg wider die Affrier an. erstlich vnder Apio claudio vnd Quinto fabio den ratherren in Sicilia. vnnd apius claudius behielt den sige wider die Affrier vnd konig Sicilie.

Do Gneus vnd Gaius ratherren waren do fachten die roemer imm meer mit gespitzten schiffen. aber Cornelius wardt betrogen. so hatt Duellius im streit den Carthaginensischen hertzog vberwunden. xxxi. schiff genomen xiiij. schiff versencket. der feind siben tausent gefangen vnd dreytausent erslagen. also das kawn einiche vberwindung den Roemern angenemer was.

Crispus der naturlich maister reichßnet zu diser ziet. der im. lxxx. iar seins alters ein buch also subtilig machet. das zu verstentnus der ding darinn begriffen eins langen lebens not wer. Dess spruech was diss einer. Der weise mangelt keins dings. vnd ist doch vil dings nottueftig. hinwiderumbe bedarf der narre keins dings. dann er waißt keins dings zegeprauchen. sunder mangelt aller ding. so was Zenon der naturlich maister auch zu seinen zeiten. der sprach. die rede die du allain hoerst sol bey dir begraben sein.

Dise zwen ratßherren stritten mit Hannone dem carthaginensischen kayser vnd verwueesteten corsicam vnd sardiniaz. vnd scipio fueret vil tausent menschen gefangen von dannen hin.

Polemon der Athenisch philozophus wardt zu diser zeit erkannt. Diser was (als Laercius setzt) in seiner iugent zumal furwitzig vnd vngeschamig. also das er zu erfuellung aller wolluestperkeit sein gelt vmbtruoge vnd an vnweg vnd strassen verbarge. aber als er eins mals truncken vnd gekroent in die schuel Xenocratis stolpert. do hoeret xenocrates auff von seiner angefangnen meynung zereden. vnd fieng an von geschamigkeit zesagen. Auß dem het sich Polemon fueran in emmßiger lernung vnd tapfferkeit also gebessert das er xenocrati in regirung der schuel nachkomen wer.

Under disen ratherren hetten mancherlay geferlichkeit des fewrs vnnd wassers schier die statt Rom verzeret vnd wardt der krieg in affricaz wider Amilcarem dem cartaginensischen hertzogen gewendet auff dem meer gestritten vnd derselb hertzog vberwunden. do zogten dise ratßherren bis gem carthago vnnd verstoereten vil stett. Mallius keret als ein vberwinder wider gein Rom. so blib Attillius regulus in Affrica. vnd krieget wider die Affrier vnd facht wider drey carthaginensisch hertzogen. nemlich wider die zwen Aßdrubales vnd Atailcarem vnd siget inen ab. vnd schluog der feind xvijm. zu tod. vnd ertoedtet ein wunder grosse schlangen. der hawt wz. c. xx. schuog lang. vnd zu Rom menigclichen zu eim wunderzaigen gezaigt. do war den die carthaginenser ernidergelegt. also das sie von den Roemern frids bebegerten. doch wardt Regulus darnach auch ernidergelegt.

Dieweil Marcus emilius vnd Paulus seruius ratherren waren sind sie bede in Affricam mit. iijc. schiffen gezogen gein der statt Clipseam begeret vnd pald gein Carthago komen. also hetten sie erstlich die Affrier mit dem schiff streit vberwunden. so versencket Emilius hundert vnd vier schiff mit feynden. vnd fieng dreyssig schiff mit weppner. So hat er auch. xvm. feind eintweders erslagen oder gefangen vnd Affrica wer deßmals gantz ernidergeworffen worden. wo nicht ein solcher hunger gewesen wer. das das heer nicht lennger verharren mocht. Aber die rattherrn erlidden bey Sicilia einen schiffpruch. Zu disen zeitten ward der silberin pfenig erstlich zu Rome gepregt.