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Die Sachsenschlacht

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Rudolf Lavant
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Titel: Die Sachsenschlacht
Untertitel:
aus: Rudolf Lavant Gedichte
Herausgeber:
Auflage: 3. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1965
Verlag: Akademie Verlag
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons,
S. 102–103
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
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[102]
Die Sachsenschlacht


Auf hohem Roß in Sachsen saß
Der Bund und trieb’s am tollsten,
Es war der alten Sünden Maß
Im Sachsenland am vollsten.

5
Drum sind wir auch an Stimmen gleich

Gigantisch hier gewachsen –
Hurra, das rote Königreich!
Hurra, die roten Sachsen!

Man räumte auf mit dem Kartell

10
Der sämtlichen Parteien.

Es hub, als es gepackt beim Fell,
Ein Winseln an und Schreien.
Sie hatten sich so warm und weich
Gebettet, gleich den Dachsen –

15
Hurra, das rote Königreich!

Hurra, die roten Sachsen!

Man hatte ziemlich leichtes Spiel
Mit dem Bediententrosse,
Als ungestüm man überfiel

20
Die morsche Staatskarosse.

Die Deichsel brach auf einen Streich,
Es splitterten die Achsen –
Hurra, das rote Königreich!
Hurra, die roten Sachsen!

25
Tief ist der Sachsen Langmut Born,

Kaum hört man ein Gebrumme,
Doch dann geraten sie in Zorn,
Verkauft man sie als Dumme.
Gebrochen war alsbald der Deich,

30
[103]
Sie machten keine Faxen –

Hurra, das rote Königreich!
Hurra, die roten Sachsen!

Sie hatten eben klar durchschaut
Den kolossalen Schwindel;

35
Sie prügelten aus seiner Haut

Das schuftige Gesindel.
Und schickten das Kartell sogleich
Heim mit zerbroch’nen Haxen –
Hurra, das rote Königreich!

40
Hurra, die roten Sachsen!


Anmerkungen (Wikisource)

Ebenfalls abgedruckt in:

  • Der Wahre Jacob 1903 Nr.443 Seite 4086