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Die Paulwirthin

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Textdaten
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Autor: Unbekannt
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Titel: Die Paulwirthin
Untertitel:
aus: Badisches Sagen-Buch II, S. 360
Herausgeber: August Schnezler
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1846
Verlag: Creuzbauer und Kasper
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Erscheinungsort: Karlsruhe
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Quelle: Commons und Google
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[360] 2. Die Paulwirthin. Gegen die Mitte des vorigen Jahrhunderts lebte zu Durlach die sogenannte Paulwirthin, welche wegen ihrer Betrügerei, indem sie den Leuten schlechte Milch für gute zu verlaufen pflegte, nach ihrem Tode im Haus umgehen mußte. Man ließ sie deßhalb durch einen Schornsteinfeger beschwören und hinaus in die Nähe des Galgens tragen. Dort wurde sie an drei in die Erde geschlagene Pflöcke festgebunden und gieng nun stets im Kreise darum hin und her. Eine runde Stelle, worauf kein Gras wuchs, bezeichnete diesen Gang, auf den sie aber jetzt nicht mehr beschränkt ist, denn sie wandelt schon seit Jahren in der ganzen Tiefenthaler Klinge umher. Sie ruft dabei häufig: „Drei Schoppen Milch und ein Schoppen Wasser giebt auch eine Maaß!“ und zeigt sich meistens in menschlicher Gestalt ohne Kopf, zuweilen aber auch als Schaaf oder Pudel. Leute, welche sie unterwegs neckten, sind theils von ihr irregeführt, oder auch mit tüchtigen Ohrfeigen regalirt worden.