Zum Inhalt springen

Die Nixen (Heine)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Heinrich Heine
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die Nixen
Untertitel:
aus: Neue Gedichte.
Seiten 188-189
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1844
Verlag: Hoffmann und Campe
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort:
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Nummer XI. aus dem Zyklus Romanzen.
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]
[188]
 XI.

 Die Nixen.
Am einsamen Strande plätschert die Fluth,
Der Mond ist aufgegangen,
Auf weißer Dühne der Ritter ruht,
Von bunten Träumen befangen.

5
Die schönen Nixen, im Schleyergewand,

Entsteigen der Meerestiefe.
Sie nahen sich leise dem jungen Fant,
Sie glaubten wahrhaftig er schliefe.

Die eine betastet mit Neubegier

10
Die Federn auf seinem Barette.

Die Andre nestelt am Bandelier
Und an der Waffenkette.

[189]
Die Dritte lacht und ihr Auge blitzt,

Sie zieht das Schwert aus der Scheide,

15
Und auf dem blanken Schwert gestützt

Beschaut sie den Ritter mit Freude.

Die Vierte tänzelt wohl hin und her
Und flüstert aus tiefem Gemüthe:
„O, daß ich doch Dein Liebchen wär’,

20
Du holde Menschenblüthe!“


Die Fünfte küßt des Ritters Händ’,
Mit Sehnsucht und Verlangen;
Die Sechste zögert und küßt am End
Die Lippen und die Wangen.

25
Der Ritter ist klug, es fällt ihm nicht ein,

Die Augen öffnen zu müssen;
Er läßt sich ruhig im Mondenschein
Von schönen Nixen küssen.