Die Nachtigall und der Kukuk
Die Nachtigall sang einst ihr göttliches Gedicht,
Zu sehn, ob es die Menschen fühlten.
Die Knaben, die im Thale spielten,
Die spielten fort und hörten nicht.
Und er erhielt ein freudig Ach!
Die Knaben lachten laut, und machten ihm zu Ehren
Das schöne Kukuk zehnmal nach.
Hörst du? sprach er zu Philomelen,
Ich denk, es wird mir nicht viel fehlen,
Sie ziehn mein Lied dem Deinen vor.
Drauf kam Damöt mit seiner Schöne.
Der Kukuk schrie sein Lied. Sie giengen stolz vorbey.
Vor dem Damöt und seiner Schöne,
In einer sanften Melodey.
Sie fühlten die Gewalt der Lieder.
Damöt steht still und Phyllis setzt sich nieder,
Ihr zärtlich Blut fängt an zu wallen;
Ihr Auge läßt vergnügte Zähren fallen.
O, rief die Nachtigall, da, Schwätzer, lerne du,
Was man erhält, wenn man den Klugen singt.
Bringt Nachtigallen weit mehr Ehre,
Als dir der laute Beifall bringt.