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Die Kinder im Stollenbach

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Textdaten
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Autor: L. H. B.
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Titel: Die Kinder im Stollenbach
Untertitel:
aus: Badisches Sagen-Buch I, S. 434
Herausgeber: August Schnezler
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1846
Verlag: Creuzbauer und Kasper
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Erscheinungsort: Karlsruhe
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Quelle: Commons und Google
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[434]
Die Kinder im Stollenbach.

Auf der Mitternachtseite des Feldbergs liegt der Stollenbach, die Viehhütte der Gemeinde Zastler; dort begab es sich vor etwa 30 Jahren, daß ein Paar Kinder, ein Knabe und ein Mägdlein, als sie den ganzen Sommer hindurch – von Morgens früh bis Abends spät beisammen allein gelassen, – die Heerde weideten, sich nach und nach eine ganz eigene Sprache bildeten. Als man nach Heiligkreuz wieder heimfuhr in’s Thal, zeigte sich’s, daß diese Kinder die gewöhnliche Sprache gar nicht mehr verstunden; dagegen bedienten sie sich nun einer ganz eigenen, selbst erfundenen. Sie schnalzten nämlich auf eine besondere, so verschiedenartige Weise mit der Zunge, daß sie einander ganz wohl verstanden; auch wollten sie anfangs gar nicht anders miteinander sprechen, als so. Man mußte sie mit Gewalt dazu nöthigen, die gewöhnliche Wortsprache wieder neu zu lernen und anzunehmen.

L. H. B.