Die Irrlichter
Siehe auch: Die Irrlichter (Badisches Sagen-Buch) |
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Es wandeln in der stille dunkle Nacht
wohl Engel um, mit Sterneblume g’chrönt,
uf grüne Matte, bis der Tag verwacht,
und do und dört e Betzit-Glocke tönt.
sie machen öbbis mitenander us;
’s sin gheimi Sache; niemes rothet, was?
Druf göhn sie wieder furt, und richte’s us.
Und stoht ke Stern am Himmel und ke Mon,
mü’en selli Marcher usem Füür an d’Frohn,
sie müen den Engle zünde, wo sie göhn.[a 1]
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Und jedem hangt e Bederthalben a,
und wenn’s em öd wird, lengt er ebe dri,
und trinkt e Schlückli Treber-Brentewi.
Druf putzt er d’Schnören amme Tschäubli ab,
Hui, flackerets in liechte Flammen uf,
und, hui, gohts wieder d’Matten uf und ab,
’s isch chummliger so, wenn eim vorem Fueß
und vor den Auge d’Togge selber rennt,
aß wemme sie mit Hände trage mueß,
und öbbe gar no d’Finger dra verbrennt.
und sieht vo witem scho die Kerli goh,
und betet lisli: „Das walt Gott der Her“ –
„Ach bleib bei uns“ – im Wetter sind sie do.
Worum? Sobald der Engel bete hört,
Der füürig Marcher blieb io lieber dört,
und wenn er chunnt, so hebt er d’Ohre zue.
Und schritet öbsch e trunkne Ma dur d’Nacht,
und fluecht und sappermentet: „Chrütz und Stern“,
sell hörti wohl der füürig Marcher gern.
Doch wirds em nit so guet; der Engel seit:
„Furt, weidli furt! Do magi nüt dervo!“
Im Wetterleich, sen isch der wiit und breit
Doch goht me still si Gang in Gottis G’leit,
und denkt: „Der chönnet bliben oder cho,
ne jede weiß si Weg, und ’s Thal isch breit,“
sel isch’s vernünftigst, und sie lön ein go.
me lauft im Uhverstand den Engle no,
sel isch ene wie Gift und Poperment;
im Augeblick se lön sie Alles stoh.
Z’erst sage sie: „Denkwol es isch si Weg,
So sage sie, und wandle still us Weg,
und sieder nimmt der füürig Ma ne Schluck.
Doch folgt me witers über Steg und Bort,
wo nummen au der Engel goht und stoht,
„du Lappi, wo di Weg nit dure goht!“
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Der Marcher muß vora, mit stillem Tritt
der Engel hinterher, und lauft me no,
se sinkt men in e Gülle, ’s fehlt si nit.
Nei, wart e wenig, ’s chunnt e guti Lehr!
Vergiß mers nit, schribs lieber in e Buch!
Zum Erste sagi: Das walt Gott der Her,
isch alliwil no besser, aß e Fluch.
ne christli Gmüeth und ’s Bette zieht sie a;
und wemme meint, me seh ne Marcher cho,
’s isch numme so d’Laterne vorne dra.
Zum Anderen, und wenn en Ehre-Ma
se loß en mache! was gohts di denn a?
Und los nit, wemme mittem Nochber redt!
Und goht me der us Weg, so lauf nit no!
Gang diner Wege furt in Gottis G’leit!
und ’s git en Unehr. Sag, i heig ders gseit.
Ausgabe I.
- ↑ Und wenns so finster wird, wie in’re Chue,
und wemme nümme sicht, wo d’Nußbäum stöhn,
was gschieht? se mü’en die füürige Manne zu
und mü’en den Engle zünde, wo sie göhn.