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Die Goethe-Palme in Padua

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Textdaten
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Titel: Die Goethe-Palme in Padua
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 29, S. 500
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1897
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[500] Die Goethe-Palme in Padua. (Mit Abbildung.) Am 27. September 1786 besuchte Goethe den berühmten, bereits im Jahre 1545 gegründeten Botanischen Garten in Padua, Orto botanico und als er dort eine Fächerpalme betrachtete, wurde in ihm der Gedanke immer lebendiger, „daß man sich alle Pflanzengestalten vielleicht aus einer entwickeln könne“. Diese Betrachtung bildete den Ausgangspunkt, die den großen Dichter und Denker zu seiner berühmten Lehre von der „Metamorphose der Pflanzen“ führte. Der Baum steht noch heute da; er ist halb überglast, und eine vorn angebrachte Tafel enthält in italienischer Sprache folgende Inschrift: „Johann Wolfgang Goethe, Dichter und Naturforscher entnahm hieraus den Gedanken und die Beweise seiner Metamorphose der Pflanzen. Roberto de Visiani stellte, damit der Nachwelt die Palme, die ihn inspirierte, nicht fehle, diese 1854 in ihrem alten Glanze wieder her.“ Nach Mitteilungen von Geheimrat Professor Friedel gehört der berühmte Baum der Gattung und Art Chamaerops humilis L. (niedrige Zwergpalme) an, die noch in Europa einheimisch vorkommt. In botanischen Handbüchern wird gelehrt, daß sie fast ohne Stamm ist und nur bis 6 m hoch wird. Und was sehen unsere entzückten Augen in dem Orto botanico von Padua? Eine stolze Palme, die bereits vor einigen Jahren bei 0,65 m Stammumfang 9,25 m Höhe hatte und seitdem immer weiter gewachsen ist. Freilich ist das Exemplar bereits fünf Jahre nach Eröffnung des Gartens, also um 1550, gepflanzt worden. Die nahezu 350 Jahre alte Pflege erklärt den ansehnlichen Wuchs des Baumes. Die Palma di Goethe ist in Saccardos „L’orto botanico di Padua nel 1895“ (Verlag von Fratelli Drucker in Padua) abgebildet, und diese Vorlage haben wir bei der Herstellung unserer untenstehenden Illustration benutzt.

Die Goethe-Palme in Padua.