Die Geschichte vom General Hindenburg
lustig dargestellt
und gereimt
von Arpad Schmidhammer
Verlag von Jos. Scholz, Mainz.
Scholz’ Künstler-Bilderbücher No. 145
Das war der Gen’ral Hindenburg, der hatt′ es längst gesehn,
Daß man bei den Masurenseen nicht überall kann gehn,
Und hat sich klug dabei gedacht, kommt da einmal ein Russ’,
So ist es klar, daß er im Sumpf gleich stecken bleiben muß.
Das hat er sich fein aufnotiert und ging in Ruhestand
Und dachte sich, gehts einmal los, so bin ich bei der Hand.
Und richtig, als der Russe kam, da schickt ihm Majestät
Ein Brieflein, daß man Hindenburg jetzt nötig haben tät.
Der nahm gleich seinen Ludendorff und seinen Landwehrmann
Und ließ die frechen Russenkerls schön sachtemang heran.
Jetzt zog der brave Landwehrmann das Brett geschwinde weg
Der eine Russ’ fiel in den See, der andre in den Dreck.
Da schrieb ihm Seine Majestät, „Das hast du gut gemacht,“
„Zum Lohn wird dir das Ordenskreuz „Pour le mérite“ gebracht“
„Ich geb’ dir noch ’nen Landwehrmann und noch ein langes Brett,“
„Pass’ auf der Russ’ fällt noch mal rein, das wäre doch zu nett!“
Und richtig, wie gesagt, getan, der Russ’ ging auf den Leim
Und auf das Brett, der Hindenburg, der freut sich insgeheim.
Denn unsre Landwehrmänner brav, wohl achtend des Gebots,
Die packten von der Seite an, so ungefähr bei Lodz.
Hurra! Das war ’ne Stolperei, ein Purzeln und ein Schreck,
Die einen liefen schnell davon, die andern fing man weg.
Da lachte Seine Majestät: „Das war einmal ein Fall!“
Und machte Gen’ral Hindenburg zum Gen’ralfeldmarschall.
Der Marschallstab in seiner Hand gewann, es war ne’ Pracht,
Aufs neue im Masurenland die große Winterschlacht.
Und unser Gen’ralfeldmarschall, der ging nun Hand in Hand
Mit Brüdern aus dem Oesterreich und aus dem Ungarland,
Sie treiben aus der Polackei die Russen wohl hinaus
Und ziehen mit Trompetenschall als Sieger froh nach Haus.
Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt!
Es lebe General Hindenburg, der große deutsche Held.
Er rettet unser Vaterland aus Not und aus Gefahr,
Und siegreich über einer Welt von Feinden schwebt der Aar.