Zum Inhalt springen

Die Christmette in der Todtenkirche zu Elsterberg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Johann Georg Theodor Grässe
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die Christmette in der Todtenkirche zu Elsterberg
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 2. S. 29–30
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Dresden
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[29]
625) Die Christmette in der Todtenkirche zu Elsterberg.[1]
S. Köhler, Aberglauben etc. im Voigtlande. S. 530.

Vor etwa 200 Jahren trug sich in Elsterberg Folgendes zu. Ein Bürger von Elsterberg trug am Weihnachtsheiligenabend ein Viertel Weizen in die Mühle. Etwa um 10 Uhr ging er mit dem erhaltenen Mehle wieder nach Hause. Sein Weg führte ihn an dem Gottesacker und der Todtenkirche [30] vorüber, in welcher damals Nachts um 12 Uhr Christmette gehalten wurde. Da bemerkte der Bürger zu seinem Erstaunen, daß die Kirche schon um 10 Uhr hell erleuchtet war. Er legte sein Mehl ab, ging hin zur Kirche, wagte sich zur Thüre herein und erblickte in der Kirche eine Menge Verstorbene, die das Lied sangen „Herr Jesu Christ, wahrer Mensch und Gott.“ Unter diesen Wesen mit hohläugigen, bleichen Gesichtern, bemerkte er in größter Nähe seinen vor einem halben Jahre verstorbenen Gevatter. Zu diesem setzte sich der Bürger und sang mit. Nach einer Weile gab ihm der verstorbene Gevatter einen Wink mit dem Finger. Der Bürger verstand den Wink, er entfernte sich und als er aus der Thüre trat und die Kirche schloß, geschah ein starker Knall und Alles war verschwunden und finster.


  1. Eine ähnliche Sage erzählen die Gebrüder Grimm in ihren Deutschen Sagen. Bd. I. Nr. 176 von der Geisterkirche in der Stadt Hof und ich in meinem Sagenbuche des Preußischen Staates Bd. II. S. 647. von der Stadt Landsberg. Ey, Harzmärchenbuch (Stade 1862) S. 208 berichtet sie von der Wildemännerkirche und weiter unten kommt eine ähnliche unter den Lausitzer Sagen von der Stadt Bautzen vor.