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Die Braut (Müller)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Wilhelm Müller
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Titel: Die Braut
Untertitel:
aus: Gedichte von Wilhelm Müller. Vollständige kritische Ausgabe.
S. 279–280
Herausgeber: James Taft Hatfield
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1906
Verlag: B. Behr
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Erscheinungsort: Berlin
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bild
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Bearbeitungsstand
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[279]
Die Braut.
(Mönkgut.)

Eine blaue Schürze hast du mir gegeben,
Mutter, Schad’ um’s Färben, Mutter, Schad’ um’s Weben!
Morgen in der Frühe wird sie bleich erscheinen,
Will zu Nacht so lange Thränen auf sie weinen.

[280]
5
     Und wenn meine Thränen es nicht schaffen können,

Wie sie immer strömen, wie sie immer brennen,
Wird mein Liebster kommen und mir Wasser bringen,
Wird sich Meereswasser aus den Locken ringen.

     Denn er liegt da unten in des Meeres Grunde,

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Und wenn ihm die Wogen rauschen diese Kunde,

Daß ich hier soll freien und ihm treulos werden,
Aus der Tiefe steigt er auf zur bösen Erden.

     In die Kirche soll ich – nun, ich will ja kommen,
Will mich fromm gesellen zu den andern Frommen.

15
Laßt mich am Altare still vorüberziehen,

Denn dort ist mein Plätzchen, wo die Witwen knieen.