Die äußere Ausstattung des Schulmädchens
[276] Die äußere Ausstattung des Schulmädchens. Des Hauses Herzblättchen soll nach dem Osterfest der Schule übergeben werden. Die ganze Familie beschäftigt sich in Ernst und Scherz mit diesem ersten Schritt ihres Lieblings ins Leben. Natürlich bewegt dies Ereignis am meisten die sorgenden Gedanken der treuen Hausmutter. Nach Frauenart zieht sie dabei die äußere Ausrüstung des kleinen Schulmädchens in liebevolle Erwägung. Vielleicht ist ihr dazu von berufener Seite ein Rat nicht unwillkommen. –
Schon seit Weihnachten harrt in vielen Familien das Schultornisterchen seiner Bestimmung. Es soll aus Rücksicht auf die gerade Haltung des Schulkindes stets auf dem Rücken getragen werden. Darum wähle die Mutter das Frühjahrsmäntelchen für die kleine Schülerin ohne Rücksicht auf die herrschende Mode so, daß dies auch möglich sei. Soll es durchaus einen Kragen haben, so sei er zum Abknöpfen eingerichtet, sonst entsteht aus der kleinen zierlichen Gestalt eine kleine Karikatur, deren Anblick unwiderstehlich zum Lachen reizt. Das Schulkleid soll zweckmäßig und bequem sein. Die geschickte Mutter wird Zierlichkeit und modernen Schnitt mit der nötigen Länge und Weite vereinen können. Aus Anstands- und Gesundheitsrücksichten sollen die Kleider der Kleinen nicht zu kurz sein; denn gerade bei diesen schiebt der unruhige Körper das kurze Röckchen in die Höhe und berührt dann die kalte Bank. Eine bequem zu erreichende Tasche ist für das kleine Mädchen, welches nun nicht mehr bei der Mutter Hilfe suchen kann, unerläßlich. Die Weite ist besonders bei den Aermeln zu beachten. Ein zu enger Aermel hemmt die Bewegung und zerreißt sehr schnell. Ein zur Aufnahme des Frühstücks bestimmtes Körbchen, welches mit Band oder Riemen umzuhängen ist, vervollständigt die Ausstattung des Schulkindes.
Bei allen Anschaffungen für Schulkinder lasse sich die verständige Mutter nicht nur durch die Mode bestimmen, sondern denke erst gesund und zweckmäßig, dann modern! M. Sch.