Deutscher Herd
Als ich in’s Meer hinausgeschwommen,
Ein hoffnungsfreudiger Pilot,
Wie hoch empor die Feuer glommen –
Und sind doch, ach, so bald verloht!
Von allen Flammen hat nur eine
In Kampf und Sturm sich echt bewährt;
Ich steuerte nach ihrem Scheine
Und landete am eignen Herd.
Dort leuchtet sie in schönem Brande.
Ich schüre dankbar ihre Gluth;
Sie schuf zur Heimath fremde Lande;
Sie giebt mir Wärme, Kraft und Muth.
Und ob in tausendfachen Wunden
Des Hasses Pfeile mich versehrt,
Von neuem fühl’ ich mich gefunden
Im Flammenschein am eignen Herd.
Rings seh’ ich stürzen die Altäre,
Hinsinkt der alten Götter Macht;
Wo aber strahlt die neue Lehre,
Der Stern in uns’res Zweifels Nacht?
Zertrümmert liegt so viel im Staube,
Was einst uns über Alles werth;
Du wurdest nicht der Zeit zum Raube,
Altar des Hauses, eigner Herd.
Du bleibst die heil’ge Glaubensstätte,
Des deutschen Mannes höchstes Gut;
Daß es vor Knechtschaft dich errette,
Hinfloß der Söhne Opferblut.
Nie kann ein Volk in Schmach verderben,
Das deine Flamme schützt und ehrt:
Dir laß uns leben, laß uns sterben,
Altar des Hauses, deutscher Herd!