Des Glöckleins Ruf
übers ganze Dörfchen hin,
daß die frommen Beter wallen
und zur Kirche eilig ziehn?
Glöcklein, Glöcklein süßes Rufen,
deine Stimme hör’ ich gern;
denn an des Altares Stufen
rufst du uns am Tag des Herrn.
guten Morgen mir schon zu,
läutet nach des Tages Mühe,
mich zur süßen Abendruh’.
Seine Stimme mahnet alle,
ehe man zu Bette geht,
daß ein Mädchen allemale
beten soll sein Nachtgebet.
läutet in mein Herz hinein
und es wird mir gar so wehe,
’s muß ein eig’nes Läuten sein.
Ach das ist das Grabgeläute,
siehst ja dort die Totenbahr’;
den (die) trägt man zu Grabe heute,
der (die) uns lieb und teuer war.
einst auch meine Seele aus,
läute sie zur ew’gen Freude
in des Himmels Gotteshaus.
Tröste dann auch meine Lieben,
läute ihnen Trost ins Herz!
Sollen sich nicht so betrüben,
denn ich zieh’ ja himmelwärts.
- ↑ Aus Pustet – Liedersammlung für Jungfrauen.
Anmerkungen (Wikisource)
Das überwiegend anonym verbreitete Lied wurde (samt Noten) nicht nach 1856 von Bommas in Rötenbach oder in Ratzenried (wo er 1850–1862 Pfarrer war) geschaffen, siehe Wikipedia.