Der zwey und zwanzigste April 1788
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Der zwey und zwanzigste April 1788.
Ihro Königl. Hoheit,
der Prinzessinn Ferdinand
von Preussen,
gewidmet.
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Ο Fürstinn! tönete doch mein Lied wie die Sapphische Laute,
Und schilderte feurig der Seele Gefühl!
O! stimmt’ ich den deutschen Gesang, so wie Cytherens Vertraute [1]
Ihr allen Jahrhunderten reizendes Spiel! –
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Die Sonne bestreute die Fluren mit Glanz;
Es brachen Blumen hervor; es hielten die freundlichen Horen [2]
Bey Nachtigallengesängen den Tanz.
Du wuchsest zum Segen der Welt. Schon manche dankende Zähre
Schon mancher Leidende hat zu deiner unsterblichen Ehre
Dieß Opfer der Freude dem Himmel gezollt.
Du bist als Gattinn beglückt, als Mutter selig zu preisen,
Dir huldigt dein fröhliches häusliches Chor.
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Du gönnst den harmonischen Musen dein Ohr.
Gewährt ein Gott mir die Macht, womit der Thrazische Sänger
Den unerbittlichen Orkus erweicht: [3]
Dann, Fürstinn, schmückst du dereinst den niedern Erdball noch länger,
- ↑ Bezieht sich auf den Gesang der Sappho an die Venus, der im deutschen Auszuge des englischen Zuschauers im dritten Bande, Pag. 363. übersetzt ist.
- ↑ Horen, Göttinnen, die eben das bey der Juno sind, was die Grazien bey der Venus; Juno aber war eine Göttinn der Geburt.
- ↑ Orpheûs erweichte das Herz des Pluto oder Orkus, und Ovidius erzählt, daß selbst die Furien gerührt worden wären.
- ↑ Homer sagt von dem Nestor, Könige zu Pylos, daß er drey Menschenalter gelebt habe.