Zum Inhalt springen

Der sprechende Rabe

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Wilhelm Busch
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der sprechende Rabe
Untertitel:
aus: Ut ôler Welt. Volksmärchen, Sagen, Volkslieder und Reime. S. 132
Herausgeber: Otto Nöldeke
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1910
Verlag: Lothar Joachim
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: München
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: ULB Düsseldorf und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[132]
40.

In einem Hause war mal ein Rabe, der konnte sprechen. Da ging eines Tages die Herrschaft aus, und die Magd, welche sich derweilen etwas zu gute thun wollte, schlug Eier in die Pfanne und backte sich einen schönen Pfannkuchen. Mit dem so kam die Herrschaft schon zurück, und die Magd, welche den Pfannkuchen nicht wollte sehen lassen, warf ihn verstohlen in den Trankeimer. Das sah der Rabe, und nun ging er immer im Hause herum und sprach: »Use maged panke drank! Use maged panke drank!« Da wurden die Leute aufmerksam, sahen in den Trank und fanden den Pfannkuchen; da mußte die Magd bekennen, daß sie den Pfannkuchen heimlich gebacken hätte.

Wegen des, so kriegte die Magd einen großen Haß auf den Raben; faßte ihn, da ihre Frau nicht zu Hause war und vernähte ihm den Bürzel mit einem starken Flicken, daß er daran des Todes sterben sollte. Als nun die Frau zu Hause kam, so schrie der Rabe in einem fort: »Use maged panke drank! prün âs täo! prün as täo!« Da merkte die Frau, daß dem armen Thiere der Bürzel vernäht war, trennte den Flicken säuberlich ab und jagte die treulose Magd aus ihrem Dienste.