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Der schwarze Mann bei Postwitz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Johann Georg Theodor Grässe
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Titel: Der schwarze Mann bei Postwitz
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 2. S. 280–281
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
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Erscheinungsort: Dresden
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[280]
869) Der schwarze Mann bei Postwitz.
S. Haupt Bd. I S. 162.

Anno 1669 am 7. April am schwarzen Sonntage des Abends in der neunten Stunde gehen Christian Lehmann, Kramer, und Martin Möller, Schuster zu Budissin, vom Taubenheimer Markte heimwärts. Der letztere war ein versoffener Bruder und einer der greulichsten Flucher seiner Zeit. Als sie beide in der Nähe von Postwitz bei Bautzen sind, kommt ein schwarzes Gespenst mit feurigen Augen und rings von Rauch umgeben querfeldein ihnen entgegen. Es hat sie auch gedäucht, als sähen sie nichts als eitel Wasser vor sich, da doch in jener Gegend sonst keines ist. Da sind sie beide in großes Schrecken gerathen, aber doch ihres Weges fürbaß gegangen. Martin Möller nimmt sein Messer aus dem Schubsack [281] und wirft’s weg, damit er sich keinen Schaden thue. Lehmann aber hebt an zu singen: „ach bleib bei uns Herr Jesu Christ“, fährt fort: „Gott der Vater wohn’ uns bei“ und schließt mit dem Verse: „Auf meinen lieben Gott trau ich in aller Noth“. Als sie nun unter dem Gesange an dem Gespenste vorbeigeeilt und dasselbe einen Steinwurf weit überholt, sehen sich die Beiden um und werden gewahr, daß Alles wie leere Funken aus einander fährt und verschwindet, haben auch hernach nichts mehr gemerkt.