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Der junge Krebs und die Seemuschel

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Textdaten
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Autor: Christian Fürchtegott Gellert
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Titel: Der junge Krebs und die Seemuschel
Untertitel:
aus: Sämmtliche Schriften. 1. Theil: Fabeln und Erzählungen, Drittes Buch. S. 287
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1769
Verlag: M. G. Weidmanns Erben und Reich und Caspar Fritsch
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Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Erstdruck 1746/48
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Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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[287]
Der junge Krebs und die Seemuschel.


Der Muschel, die am seichten Strande
Ihr Haus bald von einander bog,
Bald wieder fest zusammen zog,
Sah einst, mit Neid und Unverstande,

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Ein junger Krebs aus seiner Höhle zu.

O Muschel, wie beglückt bist du!
O! daß wir Krebse nur so elend wohnen müssen!
Bald stößt der Nachbar mich aus meiner Wohnung aus,
Und bald der Sturm. Du hast dein eigen steinern Haus,

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Kanst, wenn du willst, es öffnen und verschliessen.

Vergönne mir nur einen Augenblick,
Ich weis, du gönnst mir dieses Glück,
In deinem Schlosse Platz zu nehmen.
Ich, sprach sie, sollte mich zwar schämen,

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In mein nicht aufgeputztes Haus,

Denn in der That siehts itzt nicht reinlich aus,
Vornehme Herren einzunehmen.
Doch dienet es zu Ihrer Ruh,
Auf kurze Zeit zu mir sich zu verfügen:

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So dien ich Ihnen mit Vergnügen;

Wir haben Platz. Er kömmt. Sie schließt ihr Schloß fest zu.
Mach auf, schreyt er, denn ich ersticke.
Bald, spricht sie, will ich dich befreyn;
Sieh erst der Mißgunst Thorheit ein,

25
Und lerne hier, mit deinem Glücke,

Wenn dirs gefällt, zufrieden seyn.