Der heilige Antonius von Padua/Siebtens. Die Beichte
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SIEBTENS
Die Beichte
Es wohnte zu Padua ein Weib,
Bös von Seele, gut von Leib,
Genannt die schöne Monika. –
Als die den frommen Pater sah,
Verspürte sie ein groß Verlangen,
Auch ihn in ihre Netze zu fangen.
„Geht, rufet mir den heil’gen Mann“ –
So sprach sie – „daß ich beichten kann!“
Er kam und trat ins Schlafgemach.
Sie war so krank, sie war so schwach.
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![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/48/Der_heilige_Antonius_von_Padua_41.png/541px-Der_heilige_Antonius_von_Padua_41.png)
„Sei mir gegrüßt, o heil’ger Mann!
Und höre meine Beichte an!“
Antonius sprach mit ernstem Ton:
„Fahre fort, meine Tochter, ich höre schon!“
„Am Freitag war es, vor acht Tagen –
Ach Gott! Ich wag’ es kaum zu sagen! –
Es war schon spät, ich lag allein –
Da trat ein Freund zu mir herein. –
– Gewiß, ich konnte nichts dafür! –
Er setzte sich ans Bett zu mir … – …
– Ach, frommer Vater Antonio!
Wie Ihr da sitzt! Gerade so!“
Antonius sprach mit ernstem Ton:
„Fahre fort, meine Tochter, ich höre schon!“
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„So saß er da und sprach kein Wort
Und sah mich an in einem fort
Und sah so fromm und freundlich drein –
Ich konnte ihm nicht böse sein!
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a7/Der_heilige_Antonius_von_Padua_42.png/563px-Der_heilige_Antonius_von_Padua_42.png)
– Die Finger waren schlank und zart,
Blau war sein Auge, blond sein Bart…
– Ach, guter Vater Antonio!
Gerade wie Eurer! Gerade so!“
[111]
Antonius sprach mit ernstem Ton:
„Fahre fort, meine Tochter, ich höre schon!“
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/7/76/Der_heilige_Antonius_von_Padua_43.png/524px-Der_heilige_Antonius_von_Padua_43.png)
„Und leise tändelnd, mit der Rechten,
Berührt er meine losen Flechten,
Zieht meine Hand an seine Lippen,
Gar lieb und kosend dran zu nippen…
[112]
Ach, bester Vater Antonio!
So nippte er! Gerade so!!!“
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/69/Der_heilige_Antonius_von_Padua_44.png/541px-Der_heilige_Antonius_von_Padua_44.png)
Antonius sprach mit ernstem Ton:
„Fahre fort, meine Tochter, ich höre schon!“
„So nippte er – und nippt nicht lange –
Er preßt’ den Mund an meine Wange.
‚Geliebte‘, sprach er, ‚liebst du mich??‘
‚Ja‘, sprach ich, ‚rasend lieb’ ich dich!!‘
[113]
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/e4/Der_heilige_Antonius_von_Padua_45.png/507px-Der_heilige_Antonius_von_Padua_45.png)
Ja, liebster, bester Antonio!
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/60/Der_heilige_Antonius_von_Padua_46.png/605px-Der_heilige_Antonius_von_Padua_46.png)
Ich lieb dich rasend, gerade so!!!“
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![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f6/Der_heilige_Antonius_von_Padua_47.png/622px-Der_heilige_Antonius_von_Padua_47.png)
Da sprach Antonius mit barschen Ton:
„Verruchtes Weib! Jetzt merk’ ich’s schon!!!“ –
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/0e/Der_heilige_Antonius_von_Padua_48.png/288px-Der_heilige_Antonius_von_Padua_48.png)
Kehrt würdevoll sich um – und – klapp!! –
Die Türe zu – geht er treppab.
Da sprach die schöne Monika,
Die dieses mit Erstaunen sah:
„Ich kenne doch so manchen Frommen!
So was ist mir nicht vorgekommen!!“
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