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Der gemachte Mann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Rudolf Lavant
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Titel: Der gemachte Mann
Untertitel:
aus: Rudolf Lavant Gedichte
Herausgeber:
Auflage: 3. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1965
Verlag: Akademie Verlag
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons,
S. 098–099
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
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Bearbeitungsstand
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[098]
Der gemachte Mann


Mit Kopf, Genie und Ellenbogen
Brach ich im Leben mir die Bahn.
Nun hab ich mich zurückgezogen
Und seh die Welt von oben an.

5
Wenn ich so aus dem Fenster gucke

Und unten geht ein armer Tropf,
 - Nur Lumpen gehn zu Fuß - so spucke
Ich ihm recht huldvoll auf den Kopf.

Daß jeder aus dem Menschenknäuel

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Durch die Natur mein Bruder sei –

Dies Wort ist mir ein wahrer Greuel,
Und ich erklär's als Eselei.

Tritt dieser Wahnsinn mir entgegen,
Bekämpf ich schroff ihn bis zuletzt:

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Die andern sind nur meinetwegen

Vom Schicksal auf die Welt gesetzt.

Daß sie mir meinen Acker düngen
Mit ihrem Schweiß, ist Schicksalsschluß,
Und dafür, daß sie sich verjüngen,

20
Ist ja gesorgt im Überfluß.


Dem Arbeitsmann, dem schlichten, wackern,
Sind feste Grenzen abgesteckt:
Er hat für mich sich abzurackern,
Und wer sich weigert, der verreckt.

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So ist's des Allerhöchsten Wille,

Und dieser Fügung beug ich mich;
Auch danke laut wie in der Stille
Ich meinem Gott allsonntäglich.

Schon in der Bibel kann man's lesen,

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Und darauf schwör ich Stein und Bein:

So, wie es ist, ist's stets gewesen
Und wird es auch in Zukunft sein.


Anmerkungen (Wikisource)

Ebenfalls abgedruckt in:

  • Der Wahre Jacob 1903 Nr. 433 Seite 3937