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Der geheimnißvolle Selbstmord

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Textdaten
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Autor: Eduard Kauffer
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Titel: Der geheimnißvolle Selbstmord
Untertitel: oder: Die schreckliche Geschichte vom Hausknecht Johann
aus: Der Nürnberger Trichter, Nr. 11, S. 44
Herausgeber: Eduard Kauffer
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1848
Verlag: Friedrich Campe
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Erscheinungsort: Nürnberg
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Originalherkunft:
Quelle: MDZ München, Commons
Kurzbeschreibung:
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Der geheimnißvolle Selbstmord
oder:
Die schreckliche Geschichte vom Hausknecht Johann.

Johann, schon seit dreißig Jahren
Knecht des Hauses treu und gut,
Johann mußte noch erfahren
Leider, was die Liebe thut.

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Denn er liebt Lisett’, des schönen

Stalles noch weit schön’re Magd,
Der mit weichen Liedertönen
Oft er seine Schmerzen klagt.

Doch Lisette lacht, die Steine

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Statt Gefühl im Busen trägt,

Lacht, wenn er im Mondenscheine
Ihr sein Herz zu Füßen legt.

Johann kann es nicht ertragen,
Johann flucht der ganzen Welt,

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Johann nimmt sich selbst beim Kragen,

Schüttelt sich und seufzt und fällt.

Schrecklich war es anzuschauen,
Als der Knecht des Hauses fiel –
Mit den Haaren und den blauen

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Augen treibt der Wind sein Spiel.


„Nein, ich mag nicht länger leben!“
Schreit er wild durch Nacht und Graus,
Spricht’s und löscht mit sanftem Beben
Seines Lebens Leuchte aus.

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Wie’s gescheh’n? – O fragt die Sterne,

Fragt die Nacht, die Mörderin,
Fragt den Mond, der g’rad von ferne
Hell, doch melancholisch schien.

Niemand weiter hat gesehen

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Den geheimnißvollen Mord,

Der um Mitternacht geschehen
Vor Lisettens Thüre dort.

Morgen ward’s und eine Leiche
Lag der treue Hausknecht da –

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Nach der Stallmagd noch das bleiche,

Edle, stille Antlitz sah.

E. K.