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Der einsame Stein bei der „Roten Mühle“

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Textdaten
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Autor: Friedrich Bernhard Störzner
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Titel: Der einsame Stein bei der „Roten Mühle“
Untertitel:
aus: Was die Heimat erzählt. Sagen, geschichtliche Bilder und denkwürdige Begebenheiten aus Sachsen, S. 285
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Arwed Strauch
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Digitalisat der SLUB Dresden und bei Wikimedia Commons
Kurzbeschreibung:
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128. Der einsame Stein bei der „Roten Mühle“.

Zwanzig Minuten westlich von der Stadt Kamenz entfernt liegt das schmucke Dorf Lückersdorf. Zwischen beiden Orten befindet sich die „Rote Mühle.“ Wenige Schritte von derselben entfernt sieht man ein verwittertes Steinkreuz, das halb in die Erde versunken ist. Dasselbe wird im Volksmunde als der einsame Stein bezeichnet. An ihm soll früher die Jahreszahl 1390 deutlich zu erkennen gewesen sein. Heute ist von einer solchen allerdings nichts mehr zu sehen. Der einsame Stein erinnert nach der Sage an einen wunderbaren Vorgang. In Lückersdorf lebte einst ein Bauer. Derselbe war, trotzdem das Christentum in der Kamenzer Gegend schon lange seinen Einzug gehalten hatte, noch heimlich ein Heide. Er besuchte wohl den christlichen Gottesdienst, aber sein Herz hing noch den heidnischen Göttern an. Ihnen diente er auch auf den Bergen. Da aber sollte er von Gott für seine Lügen bestraft werden und erfahren, daß Gott sich nicht spotten läßt. Als jener Bauer einst in der Nähe der heutigen „Roten Mühle“ auf dem Felde beschäftigt war, da fuhr plötzlich aus dem völlig heiteren Himmel ein greller Blitzstrahl nieder und erschlug den Frevler. Tot fanden ihn die Seinen auf. Sie begruben ihn an selbigem Orte und errichteten auf seinem Grabe jenes Steinkreuz, den einsamen Stein, der da den Vorübergehenden sagen will: „Irret euch nicht, Gott läßt sich nicht spotten!“