Der dritte August 1789
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Der dritte August 1789. An des Kronprinzen von Preussen Königl. Hoheit. [1]
Willkommen, dreymahl seliger August!
Du gabst dem Könige den Thron;
Du gabst die Schwester Ihm, der Belgen Lust;
Du gabst Ihm einen Sohn.
Für wen ertönet mein Gesang? - - -
Für Dich, des Volkes Hoffnung, saget heut
Das Volk dem Himmel Dank.
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Hellglänzend wie der Morgensonne Strahl,
Die dich zur Tugend führt. Heil deiner Wahl!
Heil deinem Heldenlauf!
So weise, wie des Donnergottes Sohn, [2]
Verachtest du die träge Ruh:
Der Ehre rüstig zu.
Uns bist du mehr, als Thebens rascher Held:
Dich Brennussohn, dich edles Blut
Des wahren Menschenfreundes, sieht die Welt
Die Herzen alle werden dein Altar;
Dir huldigt itzt schon jede Brust;
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Wohin du gehst durch die gedrängte Schaar,
Bist du der Brennen Lust.
Im Rosenalter deiner Zeit,
Und sammelst dir, der ernsten Tugend treu,
Frucht für die Ewigkeit.
Das Eichenlaub, das unsern Titus kränzt,
Das um die Schläfe Friedrich – Cäsars glänzt,
Sey deiner Stirne Preis!