Der blinde Knabe
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[39] Der blinde Knabe
O ihr Tage meiner Kindheit,
Nun dahin auf immerdar,
Da die Seele noch in Blindheit,
Noch voll Licht das Auge war:
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Meine Blicke ließ ich schweifenJedem frei ins Angesicht;
Glauben galt mir für Begreifen
Und Gedanken kannt ich nicht.
Ich begann jedoch zu sinnen
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Und zu grübeln hin und her,Und in meiner Seele drinnen
Schwoll ein wildempörtes Meer.
Meine Blicke senkt’ ich nieder,
Schaute tief in mich hinein
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Und erhob sie nimmer wiederZu dem goldnen Sonnenschein.
Mußt ich doch die Welt verachten,
Die mir Gottes Garten schien,
Denn die Guten läßt er schmachten,
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Und die Bösen preisen ihn.Freude, Lust und Ruh’ vergehen –
O, wie wohl war einst dem Kind!
Meine Seele hat gesehen,
Meine Augen wurden blind!