Der alte Weisflog!
[832] Der alte Weisflog! Auch er soll aus dem Staub der Leihbibliotheken wieder hervorgezogen werden, um für seine Gemüthlichkeit Herzen in der Gegenwart zu suchen. Wir befürchteten, daß dies, nach den großen und großartigen Wandelungen, welche die Deutschen seit Weisflog’s Blüthezeit, die nun fast drei Menschenalter hinter uns liegt, durchzumachen hatte, wohl ein vergebliches Bemühen sei. Nachdem wir aber die Lieblingsstücke unserer Jugendzeit, wie „Der Pudelmütze sechsundzwanzigstes Geburtsfest“ und „Der Pudelmütze Tod und Hochzeit“ wieder lasen und uns das Herz wieder lachte, so heiter, wie beim ersten Lesen dieser kleinen Musterbilder gesundesten Humors, müssen wir uns des Unternehmens freuen, welches solche Todte wieder in’s Leben ruft. Eben deswegen können wir die von der Helser’schen Buchhandlung in Dresden veranstaltete Herausgabe der „deutschen Prosaiker des neunzehnten Jahrhunderts“ in einer „Hausbibliothek“ unseren Lesern als eine gute und billige Vermehrung des Familien-Bücherschatzes nur empfehlen. Die ersten Bändchen sollen, außer Weisflog, van der Velde, E. T. A. Hoffmann und W. J. Waiblinger[WS 1] füllen.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ gemeint wohl: Wilhelm Waiblinger