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Der Wilderer am Heidenlocher-Weiher

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Textdaten
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Autor: Theodor Lachmann
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Titel: Der Wilderer am Heidenlocher-Weiher
Untertitel:
aus: Überlinger Sagen, in: Alemannia, Band XVII, S. 266–267
Herausgeber: Anton Birlinger
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1889
Verlag: Peter Hanstein
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Erscheinungsort: Bonn
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Quelle: Google-USA*, Commons
Kurzbeschreibung:
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[266] 12 DER WILDERER AM HEIDENLOCHER-WEIHER

Eine Stunde nordöstlich von Überlingen ligt der Heidenlocher-Weiher in einem enggeschloßenen Waldtal, an dessen Südostseite der Molasse-Sandstein als hohe mit Gestrüpp und Tannen bedeckte Felswand sich erhebt, wärend auf der andern Seite der mäßig ansteigende Forst sich hinzieht. Der Weiher wird mit dem anstoßenden Sumpf vom sog. „Hennenbach“ bewäßert. In obengenannter Felswand sind 2 Löcher bemerkbar, welche die Eingänge zu 2 viereckigen kammergroßen Hölen, „Heidenlöchern“, bilden, dem kleinen und dem [267] großen Heidenloch, woher der Weiher seinen Namen hat. Über Ursprung und Zweck der Hölen ist nichts bekannt.

Einst hauste hier ein berüchtigter Wilddieb; er stellte im Walde dem Wilde nach, fieng im Weiher Fische und war überall gefürchtet. So trib er lange sein Unwesen, biß er erschoßen ward. Nach seinem Tode muste er umgen. Man siht bißweilen einen nackten Mann aus dem Waßer auftauchen oder im Walde jagen. Sobald man in aber erblickt, ist er verschwunden. Seitdem die neue Landstraße, welche am Ufer des Weihers vorüberfürt, erstellt worden, hat man jedoch von der Erscheinung nichts mehr gehört.

Mündlich