Der Wanderer (Fischer)
Es kommt ein Wanderer gegangen,
Durch einen Mantel leicht verhüllt,
Von hohem Königsglanz umfangen,
Und wie ein Engel sanft und mild.
Doch immer nur zur Winterszeit,
Und fortgeweht sind seine Spuren,
Wenn er sich unserm Dienst geweiht.
An einem grünen Bäumchen zündet
Schmückt ihn mit Früchten, sanft geründet,
Mit goldnem Kleide angethan.
Und dann mit kindlich inn'ger Freude
Und tief bewegtem, ernsten Sinn,
Die bunten Gaben um sich hin.
Und läßt die Kindlein alle kommen,
Daß sie am Goldglanz sich erfreun,
Und prüfend wählt er sich die Frommen,
Wenn er nun sieht, wie Jedes heiter
Sich seinem Jubel überläßt,
Dann eilt er ohne Säumen weiter,
Zu einem neuen Wonnefest.
Und Niemand weiß wohin er ellt,
Bis in des Jahres letzten Stunden
Auf Augenblick’ er bei uns wellt.
Ach! wüßt’ ich doch nur, wo er bliebe! -
Dann würd’ bewegt von meiner Liebe
Er ewig, ewig bei mir seyn.