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Der Wagen rollt

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Rudolf Baumbach
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Titel: Der Wagen rollt
Untertitel:
aus: Lieder eines fahrenden Gesellen
Herausgeber:
Auflage: 47. bis 51. Tausend
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1907
Verlag: Cotta
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Erscheinungsort: Stuttgart und Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Erstdruck 1878
vertont von Heinz Höhne 1922; auch bekannt unter dem Titel Hoch auf dem gelben Wagen
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Bild
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Bearbeitungsstand
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[161]
          Der Wagen rollt.


Hoch auf dem gelben Wagen
Sitz’ ich bei’m Schwager vorn.
Vorwärts die Rosse jagen,
Lustig schmettert das Horn.
Berge und Wälder und Matten,
Wogendes Aehrengold. —
Möchte wohl ruhen im Schatten,
Aber der Wagen rollt.

Flöten hör’ ich und Geigen,
Kräftiges Baßgebrumm;
Lustiges Volk im Reigen
Tanzt um die Linde herum,
Wirbelt wie Laub im Winde,
Jubelt und lacht und tollt. –
Bliebe so gern bei der Linde,
Aber der Wagen rollt.

[162]
Postillon an der Schenke

Füttert die Rosse im Flug;
Schäumendes Gerstengetränke
Bringt uns der Wirth im Krug.
Hinter den Fensterscheiben
Lacht ein Gesichtchen hold. –
Möchte so gern noch bleiben,
Aber der Wagen rollt.

Sitzt einmal ein Gerippe
Hoch auf dem Wagen vorn,
Trägt statt Peitsche die Hippe,
Stundenglas statt Horn –
Ruf’ ich: „Ade ihr Lieben,
Die ihr noch bleiben wollt;
Gern wär’ ich selbst noch geblieben,
Aber der Wagen rollt.“