Zum Inhalt springen

Der Tribut

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der Tribut
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 1, S. 34,35
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[9]

Der Tribut.
Nach dem Gemälde von L. Deutsch.


[34] Der Tribut. (Zu dem Bilde S. 9.) Unter der Fahne des Propheten zu einem Volke vereint, unternahmen die Araber im siebenten Jahrhundert ihre Eroberungszüge in Afrika. Aegypten fiel ihnen als leichte Beute zu; denn die aus Kopten und Griechen bestehende Bevölkerung war nicht kriegstüchtig genug, um den fanatischen Scharen erfolgreichen Widerstand zu leisten. In dem reichen Nilthale, auf Stätten uralter Kultur, richteten sich die Sieger häuslich ein, und die Macht der arabischen Statthalter in Aegypten wurde so groß, daß sie später sich von den Kalifen unabhängig machten. In diese Zeiten der Araberherrschaft im Nillande versetzt uns das treffliche Bild von L. Deutsch. Die Abgesandten einer fernen Provinz sind in dem Palasthofe des Statthalters erschienen, um dem Machthaber den schuldigen Tribut zu entrichten. Sie schreiten gegen das Thor, vor dem ein nubischer Krieger Wache hält. Der würdige Greis an der Spitze der Abordnung trägt in einem silbernen Behälter eine Pergamentrolle, auf welcher Versicherungen der Unterwürfigkeit und Treue geschrieben stehen; ernst folgen ihm seine Begleiter, [35] ein Krieger und ein reicher Kaufmann; ihnen schließt sich ein Neger an, der in einer kostbaren Truhe die als Tribut festgesetzte Geldsumme trägt, während im Hintergrunde Diener mit dem Auspacken kostbarer Geschenke noch beschäftigt sind. In den Mienen der Gesandten malt sich deutlich schwere Besorgnis; denn hart ist die Herrschaft der Araber und „Wehe den Besiegten!“, wenn sie die Habgier des Tyrannen nicht befriedigen. *