Der Sommerabend
[86]
O, lueg doch, wie isch d’Sunn so müed,
lueg, wie sie d’Heimeth abezieht!
O lueg, wie Stral um Stral verglimmt,
und wie si ’s Fazenetli nimmt,
und wie sie an der Stirne wüscht.
’s isch wohr, sie het au übel Zit,
im Summer gar, der Weg isch wit,
und Arbet findt sie überall,[a 1]
’s will Alles Liecht und Wärmi ha,
und spricht sie um e Segen a.
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Meng Blüemli het sie usstaffiert,
und mit scharmante Farbe ziert,
und gseit: Hesch gnueg und witt no meh?[a 2]
und ’s Chäferli het hinteno
doch au si Tröpfli übercho.
Meng Some-Chöpfli het sie gsprengt,
Hen d’Vögel nit bis z’allerletzt
e Bettles gha, und d’Schnäbel g’wetzt?
Und kein goh hungerig ins Bett,
wo nit si Theil im Chröpfli het.
se het sie’m rothi Bäckli gmacht;
und wo im Feld en Aehri schwankt,
und wo am Pfohl e Rebe rankt,
se het sie eben abe glengt,
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Und uf der Bleichi het sie gschaft
hütie und ie us aller Chraft.
Der Bleicher het sie selber g’freut,
doch hätt’ er nit: Vergelts Gott! gseit.
se het sie trochnet druf und dra.
’s isch weger wohr, und überal,
wo d’Sägesen im ganze Thal
dur Gras und Halme gangen isch,
Es isch e Sach by miner Treu,
am Morge Gras und z’Obe Heu!
Drum isch sie iez so sölli müed,
und bruucht zuem Schlof kei Obe-Lied;
Lueg wie sie dört uf’s Bergli sitzt!
Jez lächlet sie zum letzte mol.
jez seit sie: Schlofet alli wohl!
Und d’unten isch sie! Bhüet di Gott!
het no nit gnueg, er bschaut si no.
Du Wundervitz, was gafsch denn so?
Was gilts, sie thuet der bald derfür,
und zieht e rothen Umhang für!
sie het ihr redli Hus-Chrütz au.
Sie lebt gwiß mittem Ma nit guet,
und chunnt sie heim, nimmt er si Huet.
und was i sag: iez chunnt er bald,
Er macht so lang, was tribt er echt?
Me meint schier gar, er trau nit recht.
Chum numme, sie isch nümme do,
’s wird Alles sy, se schloft sie scho.
und ’s Möhnli grüeßt en überal.
Denkwohl, mer göhn iez au ins Bett,
und wer kei Dorn im G’wisse het,
der bruucht zum Schlofen au kei Lied;
und öbbe hemmer Schöchli gmacht,
drum gebis Gott e gueti Nacht!