Der Soldat (Weiße)
Zieht hier ein Krieger stolz geschmücket,
Den Hut ins Auge tief gedrücket,
Mit bloßem Schwerdt vor seinen Reihn,
So wünsch ich ein Soldat zu seyn:
Wo bärtige Panduren stehen,
Die mit verdammten Messern dräun;
So wünsch ich, kein Soldat zu seyn.
Wenn schmetternd die Trompete klinget,
Und muthge Rosse wiehernd schreyn,
So wünsch ich ein Soldat zu seyn:
Doch wenn sie keine Menschheit fühlen,
Nach Köpfen, wie nach Scheiben zielen,
So wünsch ich, kein Soldat zu seyn.
Und brüderlich zusammen zechen,
Im Ungarn oder an dem Rhein,
Doch wenn sie sich zu frech bezeigen,
Und kühn auf Wäll’ und Mauern steigen,
Wo plumpe Mörser Feuer speyn,
So wünsch ich, kein Soldat zu seyn.
Und sich in ihren Schutz begeben,
Den sie den Mädchen gern verleihn,
So wünsch ich ein Soldat zu seyn.
Doch wenn, den Raub davon zu tragen,
Sich nie der Beute sicher freun,
So wünsch ich, kein Soldat zu seyn.