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Der Schwarze Teich in der Laußnitzer Heide

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Textdaten
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Autor: Friedrich Bernhard Störzner
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Titel: Der Schwarze Teich in der Laußnitzer Heide
Untertitel:
aus: Was die Heimat erzählt. Sagen, geschichtliche Bilder und denkwürdige Begebenheiten aus Sachsen, S. 364–365
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Arwed Strauch
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: SLUB Dresden und Wikimedia Commons
Kurzbeschreibung:
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154. Der Schwarze Teich in der Laußnitzer Heide.

In der Nähe von Moritzdorf bezeichnet man eine Stelle der Laußnitzer Heide als den Schwarzen Teich. Hier breitete sich bis zum Jahre 1818 eine umfangreiche Wasserfläche aus, der Schwarze Teich genannt. Derselbe war über 30 Hektar groß. Sein Wasser war klar, doch der Untergrund dieses Teiches bestand aus schwarzem Moorboden. Deshalb erschien das Wasser so unheimlich dunkel, daher kam dieser Teich zu seinem Namen. – Dichtes Schilf umgab den Teich, uralte Erlen und Eichen säumten die Ufer ein. „Eine düstere und dunkle Einsamkeit herrschte rings umher.“ – Den Teich legte man trocken, indem sein Wasser in den sogenannten Hauptgraben geleitet wurde. Derselbe mündet, wie schon früher der Ablauf des Teiches, kurz vor Moritzdorf in die kleine Röder. Dieser Abfluß war aber nicht ausreichend. Es blieb zu Zeiten oft noch eine große Wasserfläche teichartig stehen. Darum wurde 40 Jahre nach der Trockenlegung des Schwarzen Teiches noch ein zweiter Sammelgraben, „der neue Hauptgraben“, unfern des alten hergestellt. – Die ursprüngliche Länge des Schwarzen Teiches ist nach Süden zu noch jetzt an seinem ehemaligen Damme zu erkennen, der erhalten geblieben ist. Man hat von diesem alten Teichdamme aus einen hübschen Blick auf die vorliegende Landschaft. – Der Schwarze Teich ist heute mit herrlichem Walde bedeckt, durch dessen Mitte der Flügel C führt. Derselbe dient jetzt als Kommunikationsweg nach Höckendorf und ist an die Stelle des Flügels B getreten. –

Niemand ging früher zur Nachtzeit oder auch zu später Tagesstunde gern am Schwarzen Teiche vorüber. In Kantor Dreßlers Chronik von Ottendorf heißt es hierüber auf Seite 16 wörtlich:

„Hier haben vor langer Zeit die Bewohner von Okrull in späten, finstern Abendstunden gar viel „Schauderhaftes“ gesehen, Irrwische, feurige Drachen, wilde Jäger, Reiter ohne Köpfe, Hunde mit feurigen Augen, haben auch zuweilen das Rasseln des wütenden Heeres gehört. Dazu kam noch, daß vor alters ein Liebespaar, dem die Eltern die Einwilligung zur Heirat hartnäckig verweigert hatten, sich in diesem Teiche ertränkte. Als nun einige Tage darauf mehrere Baumhacker oder Waldarbeiter auf dem Damme hingingen, da fand man –

„Schrecken ohne Gleichen –
Unfern vom Ufer, in dem Ried,
Die Brust an Brust erstarrten Leichen,
Die selbst des Todes Macht nicht schied.“ –

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Stimmungsbild zu dem Aufsatz: Der Schwarze Teich in der Laußnitzer Heide.