Der Schuster
Der Schuster hat ’n Schämel,
Drauf sitzt er als Poet,
Und ohne Reimgegrämel
Sein Werk vom Stapel geht.
D’raus macht der Welt er Schuh’,
Und singt ohn’ Dint’ und Feder
Manch’ Liedlein sich dazu.
Der Schuster hat ’n Leisten,
Dem dürren und dem feisten,
Wie kaum ein Dichter kann.
Der Schuster hat ’ne Zange,
Die’s Leder kneipt und faßt,
Bis es, wie’s recht ist, paßt.
Der Schuster, der hat Kleister
Leimt Sohl’ auf Sohlen auf;
Und klein’ und große Geister
Der sticht, doch schmerzet nicht,
Wie Spott und Hohn sich rühmen,
Denn er sein Loch verpicht.
Heißt Unglück und Gebrech;
Doch guten Gang durch’s Leben
Beschert das Schusterpech.
Der Schuster hat ’n Rappen,
Und wirft ihn ab der Rappen,
Er doch zu hoch nicht fällt.
Soll mir das Lied nicht mustern,
Wem’s Schustern nicht gefiel.
Das ist ein böses Spiel.