Der Ritter und sein Liebchen
Ein Ritter rit wol in den Krieg,
Und als er seinen Hengst bestieg,
Umfing ihn sein feins Liebchen:
„Leb wol, du Herzensbübchen!
Kom fein bald wieder heim ins Land,
Daß uns umschling’ ein schönres Band,
Als Band von Gold und Seide:
Ein Band aus Lust und Freude,
„Ho ho! Käm’ ich auch wieder hier,
Du Närrchen du, was hülf’ es dir?
Magst meinen Trieb zwar weiden;
Allein dein Band aus Freuden
„O weh! So weid’ ich deinen Trieb,
Und wilst doch, falscher Herzensdieb,
Ins Ehband dich nicht fügen!
Warum mich denn betrügen,
„Ho ho! du Närrchen, welch ein Wahn!
Was ich that, hast du mitgethan.
Kein Schlos hab’ ich erbrochen.
Wann ich kam anzupochen,
„O weh! So trugst du das im Sin?
Was schmeicheltest du mir um’s Kin?
Was mustest du die Krone,
So zu Betrug und Hohne,
„Ho ho! Jüngst flog in jenem Hain
Ein kirres Täubchen zu mir ein.
Hätt’ ich es nicht gefangen,
So müsten mir entgangen
Drauf rit der Ritter hop sa sa!
Und strich sein Bärtchen trallala!
Sein Liebchen sah ihn reiten,
Und hörte noch vom weiten
Traut, Mädchen, leichten Rittern nicht!
Manch Ritter ist ein Bösewicht.
Sie löffeln wol und wandern,
Von Einer zu der Andern,