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[26] Der Pudel.
„Aufwarten schön, Kopf in die Höh’!“
Das ist des Pudels A-B-C.
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Bald wird’s dem klugen Tier gelingen,
Wie es sein Herr befiehlt, zu springen.
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So springt er endlich mit der Zeit
Durch einen Reif mit Leichtigkeit.
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Zum Frühstück apportiert er gern
Die lange Pfeife seinem Herrn.
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Nun muß der Hund zum Bäcker laufen,
Dem Herrn das Morgenbrot zu kaufen.
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Schon steigt er stolz die Trepp’ empor,
Weil aus dem Korb er nichts verlor.
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Nun wird beiseit’ das Brot gestellt
Und mit der Schnauze angeschellt.
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Vorsichtig trägt dem Herrn er nach
Beim Sonnenschein das Regendach.
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Dagegen pflegt an Regentagen
Der Pudel einen Stock zu tragen.
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Wenn einer klug ist von Natur,
Wird er ein Künstler durch Dressur.
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Um Hilf’ im Wasser schreit ein Kind,
Wie kommt der Pudel da geschwind!
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Ein guter Schwimmer, stark, gewandt,
Bringt er’s gerettet an das Land.
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Mit Grazie, Anstand und Geschick
Der Pudel tanzet zur Musik.
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Wenn’s sein muß, rollt er auch zum Spaß
Als Stuhl herbei ein leeres Faß.
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Er bringet Nutzen seinem Herrn, –
Dem Pudel gibt ja jeder gern.
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Wird dann der Herr einst alt und blind,
Führt ihn der Pudel wie ein Kind.
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Und wenn im Tod sein Auge bricht –
Des Pudels Treue endet nicht!
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