Zum Inhalt springen

Der Mensch und sein Schatte

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Johann Gottfried Herder
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der Mensch und sein Schatte
Untertitel:
aus: Zerstreute Blätter (Dritte Sammlung) S. 27-28
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1787
Verlag: Carl Wilhelm Ettinger
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Gotha
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: ULB Düsseldorf und Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[27]

  
     Der Mensch und sein Schatte.

     „Sage, was hab’ ich mit dir?
Du bist vor und hinter mir,
Oeder Schatte, schwarzer Geist,
Der mein Nichts mir immer weis’t,“

5
     „Tadelst du o Freund ein Bild,

Das dein Wesen dir enthüllt?
Ohne jenes Lichtes Glanz
Bist du selbst ein Schatte ganz.

     Steht die Sonne vor dir hier,

10
Schleich’ ich nur im Rücken dir;

Wird sie dir im Rücken stehn,
Wird dein Schatte vor dir gehn.“

[28]

     „Alte Fabel! Ruhm und Glück
Wechseln mit der Sonne Blick;

15
Aber Ehre, Glück und Ruhm

Sind selbst Schatten um und um.“

     „Nein o Freund, des Lebens Licht
Ist Vernunft; die fliehe nicht.
Wird sie dir im Rücken stehn,

20
Wird dein Schatte vor dir gehn.“