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Der Melinenborn zu Leisnig

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Textdaten
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Autor: Johann Georg Theodor Grässe
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Titel: Der Melinenborn zu Leisnig
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. S. 308
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
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Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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[308]
346) Der Melinenborn zu Leisnig.
Kamprad S. 440.

Den 9. November des Jahres 1615 wurde zu Leisnig eine Mutter mit zwei Töchtern wegen getriebener Zauberei lebendig verbrannt. Ehe solche zur Haft gebracht ward, fürchtete sich Jedermann vor ihr, und weil es geheißen, sie behexten die Leute, die ihnen nicht eine Gutthat erzeigten, so ward ihnen von allen Hochzeiten, Kindtaufen und sonst Speise geschickt. Sie haben auf der Neusorge gewohnt, und war die Brennsäule noch im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts zu sehen. Bei der Execution sollen schwarze Raben um und aus dem Feuer geflogen sein. Ihr Name ist Meline gewesen und wird noch ein Born am Minkwitzer Meßwege auf einer Wiese von ihr bis diese Stunde Melinenborn genannt, weil sie bei demselben mit dem bösen Geiste zu thun gehabt haben soll.