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Der Mainaidt

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Textdaten
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Autor: unbekannt
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Titel: Der Mainaidt
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Entstehungsdatum: um 1620
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Quelle: im VD17 unter der Nummer 12:204271T
Kurzbeschreibung:
Warnung vor dem Meineid
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fertig
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Der Mainaidt.
1.
AM ersten sol ein jeglicher Mensch drey Finger auffheben / Der erst Finger ist der Daum / der sol Got den Vater bedeuten. Der ander Gott den Son. Der drit finger Gott den heiligen Geist. Die andern zween finger sol man vntersich neigen / Der ein bedeut die köstliche Seel / als die verborgen ist / vnter der Menschheit. Vnd der fünfft kleinst finger / bedeut den Leib / der gegen der Seel klein zu schetzen ist / Vnd die gantze Hand bedeut einen Gott vnnd einen Schöpffer / der den Menschen vnd alle Creaturen im Himmel vnd auff Erden erschaffen hat.
2.
Zum andern / welcher Mensch erstockt wer / vnd falsch schweren wolt / der schwert als ob er sprech / Als ich heut falsch schwer / also bit ich Gott den Vater / vnd Gott den Son / vnd Gott den Heiligen Geist / vnd die gantz heilige Dreyfaltigkeit / das ich außgeschlossen / vnd außgetilgt werd / auß der Gemeinschaft vnd Gottheit / der heiligen Christenheit / Das mir dieselbig gutheit / sey ein verfluchung vnd vermaledeiung an Seel vnd Leib.
3.
Zum dritten schweret ein mäineidiger Mensch / als ob er sprech: Als ich falsch schwere heut / als helff mir GOtt der Vatter / Gott der Son / Gott der heilig Geist / vnd das mir die Barmhertzigkeit Gottes / vnd vnsers Herrn Jesu Christi / mir an meinem letzten ende / vnd nimmermehr zu hülff vnd zu trost komme.
4.
Zum vierdten / Wer falsch schwert / Der redt als ob er sprech: Als ich heut falsch schwer / also bitte ich Gott den Vater / Gott den Sohn / vnd Gott den heiligen Geist / vnd den kostbarn Fronleichnam Jhesu Christi / das sein grundlose Barmhertzigkeit / vnd sein unschuldigkeit seines heiligen schweiß seiner bitterkeit / angst vnd noth / vnnd seines unschuldigen gestrengen herten tods / vnd vnschuldig marter an mir armen Sünder gantz vnd gar / immer vnd ewiglich verloren sey.
5.
Zum fünfften / Der falsch schwert / der redt als ob er sprech / Als ich heute falsch schwer / Also sol mein Seel die bedeut wirdt bey dem vierden finger / vnd mein Leib der bedeut wird bey dem fünfften Finger verdampt vnnd verflucht werden am Jüngsten Gericht. So ich maineidiger Elender Mensch stehen wie vor dem strengen Richter / das ich verflucht / abgetheilt vnnd beraubt muß sein der anschawung der Heiligen Dreyfaltigkeit / inn abgrund der Helle / immer vnd ewiglich verdampt werden / Darumb bedenck ein jegklicher Mensch / das er Seel vnd Leib nicht in die ewige verdamnus schwere.