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Der Latona-Brunnen auf Herrenwörth

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Der Latona-Brunnen auf Herrenwörth
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 28, S. 467
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1887
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[453]

Der Latona-Brunnen im Königsschlosse zu Herrenwörth.

[467] Der Latona-Brunnen auf Herrenwörth. (Mit Illustration auf S. 453.) Zu lykischem Bauernvolke kam einst, so erzählt die griechische Sage, die Göttin Latona und bat um einen Trunk Wasser für ihre Kinder Apollo und Artemis. Die Bauern verweigerten den Dürstenden diesen Trunk; zur Strafe dafür wurden sie von der Göttin in Frösche verwandelt. Diese Sage versinnlicht der Latona-Brunnen im Garten des Königsschlosses zu Herrenwörth, welches im Jahrg. 1886, S. 560 u. 586 der „Gartenlaube" ausführlich geschildert wurde. Inmitten des Brunnens sieht man die weißen Marmorgestalten der Göttin und ihrer Kinder, um sie her sitzen die verwunschenen Lykier und Lykierinnen, zum Theil schon völlig als Reptilien, zum Theil auch erst in der Verwandlung begriffen. Vortrefflich ist es dem Künstler gelungen, in einigen dieser Gestalten den burlesk-schauerlichen Uebergang vom Menschen zum Frosche darzustellen. All’ diese Gestalten aber schleudern Wassergarben um sich her und über ihre vergoldeten Leiber. Im hellen Sonnenscheine macht der Brunnen mit seinem Marmorbau, seiner Masse goldener Gestalten und seinen sprühenden Wassern einen überaus reichen Eindruck. Leider werden, obgleich das Schloß auch in diesem Jahre wieder dem Publikum zugänglich ist, die schönen Wasserwerke nicht in Thätigkeit gesetzt, da sie umfassender Ausbesserungen bedürfen.