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Der Knabe (Rilke)

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Textdaten
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Autor: Rainer Maria Rilke
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der Knabe
Untertitel:
aus: Das Buch der Bilder
1. Buch Teil 1, S. 30
Herausgeber:
Auflage: Zweite sehr vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1906
Verlag: Axel Junker Verlag
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin / Leipzig, Stuttgart
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons,
E-Text von eLib Austria Projekt
Kurzbeschreibung:
Signatur ÖNB 665257-B.Neu-Mag
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
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Der Knabe


Ich möchte einer werden so wie die,
die durch die Nacht mit wilden Pferden fahren,
mit Fackeln, die gleich aufgegangnen Haaren
in ihres Jagens großem Winde wehn.

5
Vorn möcht ich stehen wie in einem Kahne,

groß und wie eine Fahne aufgerollt.
Dunkel, aber mit einem Helm von Gold
der unruhig glänzt. Und hinter mir gereiht
zehn Männer aus derselben Dunkelheit

10
mit Helmen, die wie meiner unstät[1] sind,

bald klar wie Glas, bald dunkel, alt und blind.
Und einer steht bei mir und bläst uns Raum
mit der Trompete, welche blitzt und schreit,
und bläst uns eine schwarze Einsamkeit,

15
durch die wir rasen wie ein rascher Traum:

die Häuser fallen hinter uns ins Knie,
die Gassen biegen sich uns schief entgegen,
die Plätze weichen aus: wir fassen sie,
und unsre Rosse rauschen wie ein Regen.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. unruhig, unstetig