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Der Klingel (Gottschalck)

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Textdaten
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Autor: Friedrich Gottschalck
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Titel: Der Klingel
Untertitel:
aus: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen, S. 230-231
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1814
Verlag: Hemmerde und Schwetschke
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Erscheinungsort: Halle
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Originalherkunft:
Quelle: Google und Commons
Kurzbeschreibung:
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Der Klingel.

In dem schönen Thale der Murg, im Badenschen, liegt eine Viertelstunde über dem Orte Gernsbach eine Kapelle, der Klingel oder finstere Klingel genannt, die lebhaft an Tell’s Kapelle am Vierwaldstädter See erinnert.

Nach einer alten Volkssage war ehedem nicht fern davon die Klause eines Einsiedlers. Oft wurde er da im Traume durch ein wunderbar klingendes Bild überrascht, das immer von einer Stelle her zu ihm hin zu schallen schien. Erwachte er, so erhellte jedes Mal ein heiliger Schimmer seine Klause. Begierig, den Grund dieser Erscheinung zu erforschen, spähte er einst im Dickicht des Waldes nach, und siehe, da fand er – das Bild der heiligen Jungfrau mit dem Jesuskinde. Das war ihm ein Wink des Höchsten, die Stelle mit einem Denkmal für eine ferne Nachwelt zu bezeichnen, und da baute er diese Kapelle.

Von frommen Pilgern ward sie zur Stunde besucht, und noch jetzt wandelt man fleißig hin; denn der wunderthätige Fund ist noch darin zu sehen.

Vor 150 Jahren war hier auch noch eine Einsiedelei, von einem Waldbruder bewohnt.

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Klüber, Beschreibung von Baden, 1810. 2r Th. S. 131.