Der Kanonengießer
[19] Der Kanonengießer.
Die Hügel hingen rings voll Thau;
Die Lerchen haben gesungen.
Da hat geboren die arme Frau,
Geboren den armen Jungen.
Da wurden die Arme strammer;
Da stand er in der Werkstatt bald
Mit Schurzfell und mit Hammer.
Da rannt er den Ofen in den Bauch
Daß hell aus Schlacken und aus Rauch
Metallne Bäche sprangen!
Kanonen goß er! manches Stück!
Die brüllten auf allen Meeren;
Und mußten Indien verheeren.
Die warfen Kugeln, leidlich schwer,
Den Chinesen in die Rippen;
Die jauchzten Britannien’s Ruhm einher
Und immer goß der rüst’ge Held
Die blitzenden Geschütze,
Bis ihm das Alter ein Bein gestellt,
Die Fäuste wenig nütze.
Da gab es kein Erbarmen;
Da ward er vor die Thür gesetzt,
Wohl unter die Krüppel und Armen. –
Er ging – die Brust so zornig weh,
Von allen Mörsern, die er je
Hervor aus den Formen rollte.
Doch ruhig sprach er: „Nicht fern ist Das,
Vermaledeite Sünder,
Die Vierundzwanzigpfünder.“