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Der Jetten-Bühel zu Heidelberg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Brüder Grimm
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Titel: Der Jetten-Bühel zu Heidelberg
Untertitel:
aus: Deutsche Sagen, Band 1, S. 209–210
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1816
Verlag: Nicolai
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google, Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: [1]
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Bearbeitungsstand
fertig
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[209]
138.
Der Jetten-Bühel zu Heidelberg.
Freher orig. palat. I. 50.
Kaiser Schauplatz von Heidelberg S. 19. 20. u. 169. 170. und andere.

Der Hügel bei Heidelberg, auf dem jetzt das Schloß stehet, wurde sonst der Jetten-Hügel genannt und dort wohnte ein altes Weib, Namens Jetta, in einer Capelle, von der man noch Ueberreste gesehen, als der Pfalzgraf Friedrich Kurfürst geworden war und ein schönes Schloß (1544) baute, das der neue Hof hieß. Diese Jetta war wegen ihres Wahrsagens sehr berühmt, kam aber selten aus ihrer Capelle und gab denen, die sie befragten, die Antwort zum Fenster heraus, ohne daß sie sich sehen ließ. Unter andern verkündigte sie, wie sie es in seltsamen Versen vorbrachte, es wäre über ihren Hügel beschlossen, daß er in künftigen Zeiten von königlichen Männern, welche sie mit Namen nannte, sollte bewohnt, beehrt und geziert und das Thal unter demselben mit vielem Volk besetzt werden.

Als Jetta einst bei einem schönen Tag nach dem Brunnen ging, der sehr lustig am Fuß des Geißbergs nah am Dorf Schlürbach, eine halbe Stunde von [210] Heidelberg liegt und trinken wollte, wurde sie von einem Wolf, der Junge hatte, zerrissen. Daher er noch jetzt der Wolfsbrunnen heißt. Nah dabei ist unter der Erde ein gewölbter Gang, von dem Volk das Heidenloch genannt.