Der Goldschmied
Mäßig. | Mündlich, aus der Gegend von Bonn und Coblenz. |
von Gold ein Ringelein;
er schmiedet drei ganzer Morgen
bei hellem Sonnenschein. :|:
da schenkt ers seinem Herzlieb.
„Sieh da, du Herzallerliebste,
hast du die Trau von mir!“
all die ich nicht tragen darf?‘‘‘
„So sag, du hast sie gefunden
im Laub und grünen Gras.“
das steht mir übel an;
viel lieber will ich sagen:
ein Goldschmied will mich han.
ach gebt mir einen Rath:
ein Goldschmied will mich freien,
ein Goldschmied geht mir nach.‘‘‘
und geht dir ein Goldschmied nach,
so schlage dein Aeugelein nieder
und biet ihm die Zeit vom Tag!“
der Rath der ist nicht gut;
der Goldschmied ist mir lieber
als all meins Vaters Gut.‘‘‘
als all deins Vaters Gut,
so packe deine Kleider zusammen
und lauf dem Goldschmied zu!“
der Kleider hab ich nicht viel;
gebt ihr mir fünfhundert Gulden,
so kauf ich was ich will.‘‘‘
der Gulden hab ich nicht viel;
dein Vater hat sie verrauschet
beim Karten- und Doppelspiel.“
beim Karten- und Doppelspiel,
ei so muß sich Gott erbarmen,
daß ich seine Tochter bin!‘‘‘